Ein grünes Paradies für alle in Gerresheim

An der Burscheider Straße wird ein Spielplatz zum Garten für alle umgebaut. Die Caritas koordiniert die Interessen.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Vor einem Jahr war der ehemalige Wasserspielplatz hinter dem Haus Burscheider Straße 29 noch eine grüne Wildnis. Obstbäume standen dort, Birken und Linden. Dazwischen wucherten Brombeerhecken. Derzeit gleicht das langgezogene Gelände eher einer kargen Ödnis, nur einige Bäume sind übrig geblieben, man sieht Reifenspuren im Matsch.

Seit 2009 ist der Spielplatz geschlossen — die Geräte waren nicht mehr attraktiv genug. Statt dessen wurden auf dem Gelände, obwohl es nachts abgeschlossen war, wilde Partys gefeiert, es kam zu Vandalismus. Im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ soll nun das Areal in einen Nachbarschaftsgarten umgewandelt werden, die überarbeiteten Pläne wurden jetzt im Matthias-Claudius-Haus vorgestellt.

Es soll Hochbeete zum Selbergärtnern geben, eine große mit Obstbäumen bepflanzte Spielwiese, auf der in Eigenregie ein Baumhaus sowie ein Spielhaus gebaut werden können, ein 40 Quadratmeter großen Sandspielbereich mit Balancierbalken und eine Mischung aus Birkenhain und Wildnis als Abenteuerland mit Weidentipi und Weidentunnel. Gewünscht wird auch eine Wand zum Bemalen. Doch das muss mit den Eigentümern abgesprochen werden. 100 000 Euro stehen dafür zur Verfügung, 60 Prozent kommen vom Land, den Rest übernimmt die Stadt. Baubeginn soll im Sommer sein.

Doch die Pläne von Landschaftsarchitekt Friedrich Wittmann kamen nicht bei allen Besuchern gleich gut an. Ältere Anwohner beklagten vor allem den Kahlschlag, der letzten September stattgefunden habe. Einige vermuteten, dass die Stadt mit den Rodungsmaßnahmen den Weg für die planmäßige Neugestaltung vorbereiten wolle. Doch das sei nicht so, stellte Nils Dolle von der Stadtbauförderung klar. Rund 90 Prozent der Fällungen seien nämlich eine Folge von Sturm Ela. Er hatte auf dem langgezogenen Gelände mit den Bäumen Mikado gespielt, Obstbäume in Brombeerhecken geschleudert.

Jetzt vermissen viele Anwohner die verwilderte, aber immerhin grüne Kulisse. Ihr größter Wunsch: möglichst große neue Bäume. Doch bevor sie wieder auf üppige Kronen schauen können, ist Geduld gefragt, denn die Neuzugänge werden allenfalls zwei bis drei Meter hoch sein. Später aber sollen sie breite Kronen haben.

Den Garten nutzen kann jeder: Kindergärten und Seniorengruppen haben schon Interesse an der Gartennutzung angemeldet, aber auch einzelne Familien. Die Wartung des Geländes wird die Caritas übernehmen, sie koordiniert auch die verschiedenen Interessen. Damit das von ihr gepachtete Gelände nicht wieder verwildert, sind viele ehrenamtliche Helfer gefragt. „Ich will auf jeden Fall mitmachen“, hat sich Susanne Vorsgerau vorgenommen.