Einbruchsserie in Kitas: Acht Fälle in sechs Wochen
Am Freitag traf es die Kita Sonnenhügel. Die Polizei geht derzeit nicht davon aus, dass es sich um eine Bande handelt.
Düsseldorf. Es ist fast immer das gleiche Muster: Die Einbrecher schlagen eine Scheibe ein oder brechen eine Tür auf, verwüsten das Interieur und verschwinden mit vergleichsweise geringer Beute — zum Beispiel der Kaffeekasse. In den vergangenen sechs Wochen wurde in Düsseldorf in acht Kindertagesstätten eingebrochen.
In der Nacht zum Freitag traf es die Kita Sonnenhügel des Deutschen Roten Kreuzes in Gerresheim. „Die Täter kannten sich hier offenbar aus. Das Einbruchswerkzeug wurde aus einer Gartenlaube entnommen“, sagt Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Die Tür zum Büro von Leiterin Claudia Basler wurde eingetreten, zwei Laptops, zwei Kameras, einen Beamer und etwas Geld ließen die Täter mitgehen. „Sie haben auch alle Schränke in den Gruppenräumen aufgebrochen“, sagt Basler.
Die 116 Kinder der sechs Kita-Gruppen mussten am Freitag Morgen auf den Spielplatz gegenüber ausweichen, bis die Spurensicherung ihre Arbeit gemacht hatte. „Das war für die Kinder zwar spannend, aber sie hatten auch zwiespältige Gefühle“, sagt Basler. Zum Glück hätten viele Eltern verständnisvoll reagiert und ihre Kinder wieder mitgenommen. Das für Freitag Nachmittag geplante Sommerfest mit 300 Gästen hat Basler trotz des Einbruchs nicht abgesagt: „Wir feiern, dann kommen wir auf andere Gedanken.“
Bei Kita-Einbrüchen steht die Beute meist in keinem Verhältnis zum Sachschaden. Auch in Gerresheim waren Claudia Basler und ihre Mitarbeiter den ganzen Vormittag damit beschäftigt, in Büros, Gruppenräumen und in der Küche wieder Ordnung zu schaffen.
„Kitas sind beliebte Einbruchsziele, weil sie meist etwas abgelegen und nachts leer sind. „Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass es sich bei den Einbrüchen um dieselben Täter oder gar eine Bande handelt“, sagt Polizeisprecherin Heusgen. Allerdings hatten Fahnder erst im Februar eine sechsköpfige Bande festgenommen, die in 34 Düsseldorfer Schulen und Kitas eingebrochen waren. Sie richteten einen Schaden von etwa 100 000 Euro an, nur ein geringer Teil dieser Summe entfiel auf die Beute.