Sextäter wurde immer wieder rückfällig

Er soll Kinder und Frauen missbraucht haben.

Düsseldorf. „Ja, der Mann hat bei uns eingesessen“, sagt Anja Ellinger, die stellvertretende Leiterin der Justizvollzugsanstalt Straubing in Bayern. Dort wurde der Sexualstraftäter, den Gutachter als sehr gefährlich einschätzen, am 30. Juni in die Freiheit entlassen — und von dort wurde er nach Düsseldorf gebracht.

Die JVA Straubing ist ein Sammelpunkt für Straftäter aus Bayern, die sich in Sicherungsverwahrung befinden. „Wir haben derzeit 59 Sicherungsverwahrte, davon 26 Altfälle, bei denen die Aussicht besteht, dass sie in naher Zukunft entlassen werden könnten“, sagt Ellinger. Man bereite die Häftlinge so gut es eben ginge auf das Leben in Freiheit vor, sagt die stellvertretende JVA-Chefin weiter. „Wir besorgen eine Wohnung, die Betreuung und — wenn möglich — auch einen Job.“

Im Düsseldorfer Fall war das vergebens: Nach Auskunft der Polizei entschied sich der Mann erst nach seiner Entlassung, nach Düsseldorf zu wollen. Alles musste plötzlich ganz schnell gehen.

Während der Verwahrungszeit wird den Sexualstraftätern in Straubing eine Sozialtherapie angeboten. „Wir fragen sie alle sechs Monate, ob sie daran teilnehmen wollen. Wenn sie verneinen, müssen sie das begründen, aber: Die Therapie ist freiwillig“, sagt Ellinger. Ob der Mann, der jetzt in Düsseldorf an einem unbekannten Ort lebt und von der Polizei überwacht wird, sich dieser Therapie unterzogen hat, ist unklar.

Unterdessen sind Details aus der Strafakte des Sexualstraftäters bekannt geworden: Er soll in mehreren Fällen zwischen 1980 und 1996 Kinder und Frauen sexuell missbraucht und genötigt, und für diese Taten auch schon im Gefängnis gesessen haben. Jedesmal, wenn er wieder raus kam, wurde er rückfällig.