Meinung Eine ehrgeizige Ansage

Hat man eine solch ehrgeizige Ansage von der Rheinbahn je gehört? Nein. In den letzten Jahren wurde das Verkehrsunternehmen solide, kaufmännisch sehr gut geführt und behutsam modernisiert. Jetzt setzt der neue Chef Clausecker zum Tigersprung an, animiert von OB Geisel und der Ampel im Rat, die eine echte Verkehrswende weg vom Auto und hin zu Bus und Bahn wollen.

Foto: Sergej Lepke

Und die Rheinbahn will sich nicht mehr von der wachsenden Stadt und der ÖPNV-Nachfrage treiben lassen, sondern letztere selbst forcieren. Das ist angesichts chronisch verstopfter Straßen und mieser Luftwerte auch notwendig, insofern ist der neue Kurs gut und richtig.

Allerdings ist es durchaus möglich, dass Clausecker als sprichwörtlicher Bettvorleger landet. Erstens scheinen die Träume beim Passagierwachstum unrealistisch, obschon zu ehrgeizige Ziele besser als zu bescheidene sind. Dann aber kosten all die schönen Ausbaupläne (mehr Buslinien, dichterer Takt, mehr Service, mehr Sicherheit) richtig Geld. Von digitalem Service und modernem PR-Geschwurbel werden die Busse und Bahnen nicht voller. Heißt: Ohne (mehr) Subventionen von Mutter Stadt geht da nichts. Doch die steckt gerade selbst in Finanznöten.