Eltern-Demo gegen strikte Abholzeiten
Stadtelternrat will Neuregelung für Ganztagsschulen nicht hinnehmen.
Düsseldorf. Die neuen und strikteren Abholzeiten im Offenen Ganztag der Grundschulen (OGS) haben bei vielen Eltern für Verärgerung gesorgt. Sämtliche Eltern mussten im Vormonat neue Verträge unterschreiben, nach denen die Flexibilität beim Abholen eingeschränkt wird. Der Stadtelternrat will das nicht hinnehmen und ruft jetzt zur Demo auf: 20. März, 14.30 Uhr, vor dem Rathaus.
„Bei uns haben sich in den vergangenen Wochen viele Familien gemeldet, die mit der Neuregelung nicht einverstanden sind. Manche melden ihr Kind deshalb aus der OGS ab“, sagt Svenja Kruse, Vorstand des Stadtelternrates. Deshalb hofft der Verein auf eine rege Beteiligung.
Im Januar hatten die Eltern Post von der Stadt erhalten, ihre Verträge würden ungültig. Kurzfristige Termine wurden genannt, an denen sie die neuen Verträge unterschreiben sollten. Wer die Frist verstreichen lasse, verliere seinen Platz. Die Stadt hat inzwischen auch bestätigt, dass es um mehr Regelmäßigkeit in der Teilnahme an der OGS geht. Kruse und ihre Mitstreiter fordern flexiblere Abholzeiten und die Förderung alternativer Angebote wie die Übermittagsbetreuung.
Nach Kruses Ansicht könnte die Stadt mit den Landesvorgaben liberaler umgehen. Sie verweist auf das Beispiel Neuss. Nach Auskunft des dortigen Stadtelternrates werden auch in Zukunft Ausnahmen möglich sein, mit Genehmigung könnten Kinder einmal die Woche früher abgeholt werden. Die Parteien dagegen halten sich mit Kritik zurück.
Als Reaktion auf die Berichterstattung äußerten sowohl CDU als auch SPD Verständnis für das Ziel der Stadt, klarere Vorgaben zu machen. CDU-Mann Harald Neuhaus ist Schulleiter an der Kronprinzen-Grundschule. Er glaubt nicht, dass sich an seiner Schule viel ändern wird: „16 Uhr ist die Richtzeit für die Abholung, aber auch 15 Uhr wird weiter möglich sein.“