Warnstreik: Keine Bahn fährt, in Kitas gibt es in Düsseldorf nur Notdienst
Verdi ruft für Mittwoch zu Streiks auf — auch bei Kliniken und Müllentsorgung.
Düsseldorf. Die Gewerkschaft Verdi hat in Düsseldorf zahlreiche Berufsgruppen für Mittwoch zu einem Warnstreik aufgerufen. Wohl mit beträchtlichen Folgen. Grund für den Arbeitskampf: Laut Verdi erzielen viele Beschäftigte wie Busfahrer und Müllwerker einen Bruttolohn von unter 2000 Euro. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung — ein Angebot der Arbeitgeber aber fehlt.
Besonders stark wird der Streik die rund 700 000 Fahrgäste treffen, die täglich mit der Rheinbahn unterwegs sind. Unternehmenssprecher Georg Schumacher geht davon aus, dass über 90 Prozent des Netzes „von 0 Uhr bis 0 Uhr“ lahmgelegt sein werden.
Zusammen mit einigen Subunternehmern will die Rheinbahn wenigstens einige Buslinien, die vor allem zwischen zentralen S-Bahnhöfen verkehren, an den Start bringen. Heute Nachmittag soll dieser Notfahrplan auf www.rheinbahn.de veröffentlicht werden.
Auch Kitas werden bestreikt. Ihre Anzahl allerdings ist noch unklar. „Es wird jedenfalls eine merkliche Größenordnung sein“, sagt der Düsseldorfer Verdi-Geschäftsführer Gustav Wilden. Er rät Eltern, sich heute in ihrer Kita zu erkundigen.
Die Stadt sieht sich nicht in der Lage einzugreifen: „Wir hoffen, dass die Notdienste in den Kindergärten funktionieren“, sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. Erst bei einem längeren Arbeitskampf werde die Stadt Vereinbarungen mit freien Trägern treffen, damit sie zeitweise Kinder aufnehmen.
Mit einem Notfallplan arbeiten auch die Sana-Kliniken. „Es kann sein, dass einzelne Operationen mit Termin abgesagt werden müssen, etwa eine Krampfadernentfernung“, sagt Sprecher Tino Kessler. Unklar ist bislang, ob neben der Müllverbrennungsanlage der Awista auch die Müllabfuhr bestreikt wird. „Dann müssen wir den Müll unter Umständen in den Folgetagen abholen“, sagt Sprecherin Elke Brauer.
Freuen auf den Streiktag können sich indes die Taxifahrer. „Für unser Geschäft ist das nicht schlecht“, sagt Dennis Klusmeier von der Düsseldorfer Genossenschaft.