Doppelgänger-Alarm Selenskyj und Kim Jong-un zum EM-Spiel in Düsseldorf?

Düsseldorf · Umid Isabaev und Howard X sehen den Länderchefs zum Verwechseln ähnlich. In Düsseldorf schauten sie sich am Freitag die Partie in der Arena an.

Howard X und Umid Isabaev fiebern im Stadion mit.

Foto: Howard X

Nein, es sind nicht Wolodymyr Selenskyj und Kim Jong-un höchstpersönlich. Man könnte es aber meinen, wenn man Umid Isabaev und Howard X sieht. Sie sind für ein paar Tage in der Landeshauptstadt unterwegs und werden bereits von einigen Menschen erkannt. Zumindest schauen diese verdutzt, wenn sie das Doppelpack entdecken oder wollen Fotos machen. Denn die beiden sehen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un zum Verwechseln ähnlich: Umid Isabaev und „Howard X“.

„Ich habe gesehen, dass das EM-Spiel ansteht und die Ukraine in der Stadt spielt. Ich habe gesagt, wir bringen ihn hin. Hoffentlich muntert ihn das ein wenig auf“, sagt Howard X. Der Australier ist extra für Umid Isabaev und das Spiel angereist. „Und ich will, dass er die Leute unterhält, denn er hat das Gesicht des bekanntesten Ukrainers.“

Umid Isabaev kommt aus Usbekistan und ist seit 2022 in Deutschland. Ihn und Howard X verbinden ihre prominente Erscheinung und eine zweijährige Unterstützung. Denn Howard verhalf Umid Isabaev damals beim Ausbruch des Ukraine-Kriegs, zu fliehen. Beide waren in einer gemeinsamen Dokumentation über Doppelgänger politischer Staatsführer zu sehen.

Als der Krieg ausbrach, nahm Howard X Kontakt über die sozialen Medien Kontakt zu Umid Isabaev auf. „Wir fingen an, zu sprechen. Ich habe einen ukrainischen Freund, der für mich übersetzte“, so Howard X. Er wollte ihn unbedingt außer Landes bringen.

Umid Isabaev ist seit 2022 in Deutschland. Heute unterstützt er im Fußballstadion die ukrainische Mannschaft.

Foto: Alina Hüsemann

Für das EM-Spiel am Freitagnachmittag sind sie in die Arena gefahren. Die Stimmung war bei beiden super. Besonders Umid Isabaev fieberte für das ukrainische Team mit, das gegen die Slowakei anrat. „Ich bin heute in einer sehr guten Stimmung und ich bin da, um meine Ukrainer zu unterstützen. Wir müssen gewinnen“, sagt er. Das gelang der Mannschaft schließlich am Nachmittag auch: Sie siegte mit 2:0 und ist damit bislang Dritter in der Gruppe E.

Umid Isabaevs Familie ist in Usbekistan. In den zwei Jahren, die er hier ist, habe er seine Kinder nicht mehr gesehen, erklärt Howard. „Das ist nicht leicht für ihn.“ Auch wenn er Papiere habe, sehe man ihn hier noch als Flüchtling, fährt Howard fort. „Er spricht die Sprache nicht so gut, findet keinen Job. Bislang bezahle ich für ihn. Wir sind bereits bei circa 12 000 US-Dollar.“

Sie beide kommunizieren hauptsächlich über Google-Translator. Das funktioniert offenbar gut, als Howard Umid erklärt, dass in dem EM-Spielticket auch die ÖPNV-Fahrkarte enthalten ist. Heute werden sie wohl herausfinden, wie bekannt ihre Gesichter wirklich sind. Howard X weiß nicht, wie die Ukrainer Fußball spielen, denkt aber, dass die Fans „ziemlich verrückt“ sein können.

Umid Isabaev (l.) und Howard X (r.) sehen fast genau so aus wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un.

Foto: Alina Hüsemann

Auch generell. Er habe keine Sorgen, dass etwas passieren könnte, sieht kein Sicherheitsproblem, wenn Leute Umid Isabaev mit Selenskyj verwechselten. Er sei sicher. Er wünscht ihm sogar Aufmerksamkeit. Vielleicht vermehrt von der Damenwelt. „Viele Frauen finden ihn gut. Und was ist cooler, als das Double von Selenskyj zu treffen?“

(alh)