Düsseldorf Ex-DSDS-Kandidat Diego soll auf seinen Vater eingestochen haben

Der TV-bekannte Düsseldorfer steht unter Verdacht, seinen Vater mit einem Messer schwer verletzt zu haben und dann geflohen zu sein. Diego gilt als psychisch krank.

Am Dienstagabend wurde ein Mann mit schweren Verletzungen aufgefunden.

Foto: Patrick Schüller

Düsseldorf-Holthausen. Ein schwer verletzter 67-Jähriger wurde am Dienstagabend an der Kaldenberger Straße aufgefunden. Nach Angaben der Polizei steht der 20 Jahre alte Sohn des Opfers unter Verdacht, in der Wohnung seinen Vater mit einem Messer schwer verletzt zu haben und dann geflohen zu sein. Er sei im Zuge der Fahndung in der Nähe gestellt und festgenommen worden. Die Polizei geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um Diego - einen im Auslands-Recall in Südafrika ausgeschiedenen Teilnehmer der aktuellen Staffel der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Seine Teilnahme war im Vorfeld umstritten - denn der junge Mann gilt als psychisch krank.

Nach Angaben der Mordkommission hatte der junge Mann an der Wohnungstür des Vaters geklingelt und um Einlass gebeten. Der Vater wollte seinen Sohn den Angaben nach nicht reinlassen, da es bereits in der Vergangenheit zu Streit gekommen sein soll. Zur fraglichen Zeit soll sich auch die 18-jährige Tochter in der Wohnung aufgehalten haben, die ihren Vater überzeugte, dem Bruder den Zugang zur Wohnung zu gewähren. In der Wohnung seien die beiden Männer dann jedoch erneut in Streit geraten.

Als die Schwester sich kurz im Hausflur befand, soll der junge Mann die Tür zugeschlagen haben und in der Wohnung seinen Vater mit einem Messer angegriffen haben. Danach soll er durch den Hausflur an seiner Schwester vorbei auf die Straße geflüchtet sein, heißt es seitens der Ermittler. Die 18-Jährige fand den Vater schwer verletzt in der Wohnung vor und verständigte sofort die Polizei. Der 67-Jährige wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Es bestehe keine Lebensgefahr, hieß es am Mittwoch.

Schwer verletzter Mann in Düsseldorf
33 Bilder

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Die Polizei konnte den Verdächtigen an der Straße Am Falder/ Ecke Itterstraße festehmen. Er hatte sich in einem Gebüsch versteckt. Zuvor hatte er sich den Angaben nach noch seiner blutverschmierten Kleidung entledigt. Diese wurde von den Polizisten sichergestellt.

Der 20-Jährige sei bereits in der Vergangenheit psychisch auffällig gewesen, heißt es im Polizeibericht. Die Krankheit war auch im Rahmen der DSDS-Teilnahme diskutiert worden: So berichtete unter anderem die Zeitungen der Funke Medien Gruppe über eine drogenindizierte Psychose des Mannes. Diego fiel in der Sendung durch kuriose Aussagen auf und beschimpfte andere Kandidaten. Zudem behauptete er, der Sohn des verstorbenen Rappers Tupac Shakur zu sein.

Die Teilnahme an der RTL-Show sei vorher mit der sozialpsychiatrischen Einrichtung Graf Recke Stiftung, in der Diego seit einigen Jahren gelebt haben soll, abgesprochen worden sein. Pfarrer Markus Eisele, der theologische Vorstand der betreuenden Einrichtung, soll die Teilnahme Diegos an der Casting-Show unterstützt haben und wird von der WAZ mit den Worten zitiert: "Hier beweist sich, ob wir Inklusion wirklich leben wollen und können: Einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung die Teilnahme an einer solchen Show zu ermöglichen, wenn er es sich so sehr wünscht, mit allen guten und schlechten Erfahrungen, die er dort macht.“ Auf der Reise zu den DSDS-Aufzeichnungen nach Südafrika sei er von einer Fachkraft der Einrichtung begleitet worden. In der Ende März ausgestrahlten Sendung musste Diego die RTL-Show verlassen. Mit seinem Rap-Auftritt sei er keineswegs vorgeführt worden, bekräftigt Eisele. „Diego ist stolz auf das Erreichte.“

Auf WZ-Anfrage zeigte sich Dr. Roelf Bleeker, der Referatsleiter der Graf Recke Stiftung, zeigte bestürzt. „Der eskalierte Konflikt zwischen unserem Klienten ,Diego’ und seinem Vater macht uns sehr betroffen. Es ist jedoch falsch und unlauter, einen Zusammenhang mit Diegos Teilnahme an der Castingshow DSDS herstellen. Wir stehen zu unserer Entscheidung, unseren Klienten im November zur Aufzeichnungen der TV-Show begleitet zu haben.“ Und weiter: „Zu klären, inwieweit völlig unabhängig davon familiäre Verhältnisse zu der mutmaßlichen Beziehungstat geführt haben, ist alleinige Aufgabe der zuständigen Behörden.“ Und weiter: "Zu klären, inwieweit völlig unabhängig davon familiäre Verhältnisse zu der mutmaßlichen Beziehungstat geführt haben, ist alleinige Aufgabe der zuständigen Behörden.“

RTL hat auf seiner Homepage folgendes Statement veröffentlicht: "Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu einem laufenden Verfahren, die das Privatleben eines Ex-Kandidaten, nicht äußern werden."