Finale: Arbeitgeber gaben WM-frei

Viele Mitarbeiter kamen nach Endspiel nicht zur Arbeit.

Düsseldorf. Es war ein rauschendes Fußballfest und für viele Arbeitnehmer war die WM-Nacht ziemlich kurz gewesen. Die Forderung des NRW-Arbeitsministers Guntram Schneider, dass Arbeitgeber kurzfristig prüfen mögen, ob Beschäftigte am Tag nach dem Finale frei machen oder später zur Arbeit kommen können, wurde bei Düsseldorfer Arbeitgebern kulant und großzügig umgesetzt.

„Schon im Vorfeld des Endspiels hatten sich Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung freie Tage genommen“, berichtet Hanna Philipps, Pressesprecherin von Henkel in Reisholz mit 5200 Mitarbeitern. Und die Kollegen, die gestern trotzdem zur Arbeit kamen, seien supergut gelaunt gewesen: „Eine Mitarbeiterin kam sogar in einem schicken schwarz-rot-goldenen Kleid!“

Auch in der Vodafone-Zentrale am Seestern, wo 4500 Menschen arbeiten, war das WM-Fieber allgegenwärtig: „In unserem Parkhaus mit Platz für 2000 Autos stehen fast ausschließlich beflaggte Pkw“, sagt Pressesprecherin Ute Brambrink. Einige Abteilungen hatten am Abend des Endspiels von ihren Vorgesetzten sogar Mails erhalten mit dem Hinweis, dass am Montag der Dienst zwei Stunden später beginne, damit dieses besondere Ereignis „schön gefeiert“ werden könne.

Am 75 Meter hohen Campus-Tower von Vodafone wird in diesen Tagen statt des Firmen-Logos die schwarz-rot-goldene Fahne in der Nacht eingeblendet.

„Als Sponsor von Fortuna unterstützen wir die Freude der Mitarbeiter am WM—Titelgewinn ausdrücklich“, formuliert Michael Pützhofen von den Stadtwerken. Sogar die Dienstfahrzeuge durften nach Lust und Laune beflaggt werden. Und im Kasino am Höherweg gab es abwechselnd Motto-Wochen mit National-Gerichten der WM-Teilnehmer: „Die waren alle sehr beliebt bei den Mitarbeitern“, erklärt Michael Pützhofen.

Die WM sei überall präsent bei den Stadtwerken, auf den Fluren hingen gar Flaggen neben den Namensschildern. „Dass wohl viele Kollegen frei genommen haben, wusste ich, als ich auf den Parkplatz am Morgen fuhr. Der war so leer, dass ich ausnahmsweise ganz nah am Gebäude parken konnte und nicht weit laufen muste . . .“