Scheideweg

Der offene Ansatz des Open Source ist auch eine Schwäche. Denn er sorgte jetzt für einen Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt. Die Festival-Macher haben wie gewohnt zu 95 Prozent auf Namen gesetzt, die höchstens in der Szene bekannt sind und jenseits des Mainstreams neue Wege gehen.

Foto: Sergej Lepke

Dazu passt aber kein Popkonzert mit Max Herre und es ist fragwürdig, für einen Star finanziell an die Grenzen zu gehen. Wer Chartmusik mag, will meist keine Elektro-Experimente und umgekehrt.

Überspitzt gesagt wurde das Open Source für viele zum Herre-Konzert mit Vorgeplänkel. Das anspruchsvolle und gute Programm auf den kleinen Bühnen interessierte erschreckend wenige. Liebhaber dafür hatten sich wohl vom Namen des Stars und höheren Eintrittspreisen abschrecken lassen. Die Festival-Macher müssen sich entscheiden. Entweder man gibt viel Geld für Mainstream aus und holt es über die Masse rein — was nichts mehr mit dem Gedanken des Open Source zu tun hätte. Oder man macht weiter anspruchsvolles Programm, aber konsequent und im kleineren Rahmen.