Gericht Frau in der S-Bahn begrapscht: Niemand half ihr

Düsseldorf. Eine ganze Reihe junger Leute saß in der S8, die am frühen Sonntagmorgen vom Hauptbahnhof in Richtung Mönchengladbach fuhr. Trotzdem kam es in der Bahn zu einer sexuellen Belästigung.

Symbolbild

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Eine 41—jährige Altenpflegerin wurde von einem marokkanischen Asylbewerber massiv bedrängt und begrapscht, ohne dass andere Fahrgäste ihr halfen. Im beschleunigten Verfahren musste sich der 40-Jährige gestern bereits vor dem Amtsgericht verantworten.

Am Sonntag um 5.30 Uhr wollte die Frau zu ihrem Freund fahren. Obwohl die Sitze vor ihr frei waren, setzte sich der Angeklagte neben sie. „Er hat die ganze Zeit seinen Oberschenkel an mir gerieben“, sagte die Altenpflegerin aus. Als die 41-Jährige ein Stück wegrückte, kam der Mann hinterher und fasste sie dann an den Po: „Da bin ich aufgestanden und habe ,Unverschämtheit’ gerufen.“ An der nächsten Station stieg die Frau aus und rief die Polizei. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch: „Es waren viele junge Leute im Zug, die vom Feiern kamen. Zu meinem Entsetzen hat das keinen sonderlich interessiert.“

Der Marokkaner, gegen den auch wegen der Silvester-Übergriffe ermittelt worden war, erklärte, dass er Alkohol getrunken habe und sich nicht erinnern könne. Nachdem die Richterin erklärte, es gebe eindeutige Bilder aus der Überwachungskamera, räumte er ein, dass er die Frau möglicherweise kennen lernen wollte. „Ist das die Art, wie man in Marokko Frauen kennen lernt?“, fragte die Richterin. Am Ende wurde der Asylbewerber zu einer Geldstrafe von 720 Euro verurteilt.