Düssledorf Tempo 30 - Grundschule will mehr Sicherheit

Der Eingangsbereich der Schule an der Helmholtzstraße liegt direkt an der Straße. Kaum ein Fahrer hält sich an Tempo 30.

Düssledorf: Tempo 30 - Grundschule will mehr Sicherheit
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Mit einem Appell, den Schulweg vor der Gemeinschaftsgrundschule an der Helmholtzstraße sicherer zu machen, wandte sich Schulleiterin Kerstin Hänsel jetzt an die Bezirksvertretung 3 (u.a. Friedrichstadt, Bilk). Unterstützung bekommt sie von der Polizei.

Seit einem Jahr ist Kerstin Hänsel offiziell Schulleiterin der Grundschule an der Helmholtzstraße. Eben so lang macht sie sich gemeinsam mit den Eltern große Sorgen um die Sicherheit ihrer Schüler. „Die Autofahrer nehmen das Gebäude gar nicht als Schule wahr. Und auch der ÖPNV ist hier mit Bussen und Bahnen sehr eng getaktet.“

Die sicheren Übergänge befänden sich viel zu weit weg vom Schuleingang, einmal an der ohnehin unübersichtlichen Kreuzung der Helmholtzstraße mit der Hütten- und Scheurenstraße und dann Richtung Bahnhof an der Luisenstraße.

Die Schulleiterin wünscht sich einen zusätzlichen sicheren Überweg in Höhe des Eingangs der Schule. Die ist mit 310 Schülern in zwölf Klassen eine der größeren. Zudem zählt sie zwölf Gruppen im Ganztagsbereich, Schüler des Lessing-Gymnasiums nutzen die Räume in der Friedrichstadt ebenso wie viele Kinder nachmittags beim Sprachunterricht.

Dass die Situation für die Grundschüler nicht schön ist, bestätigt auch Claus Wahrendorf. Der Polizist arbeitet im Bezirksdienst für den Stadtteil und ist damit auch für die Schulwegsicherung zuständig. Zweimal pro Woche macht er sich vor Ort ein Bild. Auch Geschwindigkeitsmessungen belegen, dass die Ängste von Eltern und Lehrern berechtigt sind. Fast niemand halte sich an das Tempolimit 30.

„Viele fahren auf dieser graden Strecke zwischen Hüttenstraße und Mintropplatz 50. Doch bei Kontrollen ist auch schon ein Fahrer mit 70 km/h erwischt worden.“ Claus Wahrendorf weiß: „Hier fahren viele Ortsfremde Richtung Bahnhof, für andere ist das Stück auch Teil eines Schleichweges durch die Innenstadt.“ Zudem ist der Polizist schon selbst im Rheinbahnbus gefahren und hat festgestellt, dass sich selbst Busfahrer nicht an das Tempolimit halten.

Unübersichtlich wird es vor der Grundschule nicht nur zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags. Die Kinder werden mit Bussen auch zum Eislaufen oder Schwimmunterricht gebracht. Eine Parkbucht für den Schulbus gibt es nicht, er muss die rechte Fahrspur der Helmholtzstraße blockieren, um die Kinder ein- und aussteigen zu lassen. In Form einer Absperrkette warte dort die nächste Falle für die Kinder. Die soll eigentlich die Jungen und Mädchen daran hindern, vom Schulausgang direkt auf die Straße zu laufen. Doch die Kette hänge zu tief. An den zwei Tagen, an denen die Müllabfuhr kommt, muss sie gar abgehängt werden, da sonst die Tonnen nicht geleert werden können.

Die Politiker der Bezirksvertretung 3 werden das Anliegen der Grundschule, das auch von den Anwohnern unterstützt wird, nun an das Amt für Verkehrsmanagement weiterleiten.