Gaskraftwerk für bis zu 500 Millionen Euro im Hafen
Die neue Anlage soll Mittelpunkt des Ausbaus eines intelligenten Wärmenetzes bis 2015 werden.
Düsseldorf. Die Stadtwerke Düsseldorf bauen ein neues hocheffizientes Erdgaskraftwerk an der Lausward. „Wir haben bereits die Vorentscheidung dafür getroffen“, so Vorstandschef Udo Brockmeier. „Das wird ein wesentliches Element in der Versorgungssicherheit für die Stadt Düsseldorf werden.“ Gleichzeitig werden weitere Millionen investiert, um ein intelligentes Wärme-Netzwerk zu errichten.
Die so genannte Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) wird eine Leistung zwischen 450 und 580 Megawatt haben. Zum Vergleich: An Feiertagen liegt der Stromverbrauch in der Stadt bei 200, an besonders energieintensiven Tagen bei 750 Megawatt.
Die Kosten für den Neubau sollen bei 400 bis 500 Millionen Euro liegen — je nach endgültiger Größe der Anlage. „In diesem Jahr wird eine Investitionsentscheidung getroffen“, verspricht Udo Brockmeier. Bis zum Sommer will der Vorstandschef das Bauvorhaben ausschreiben.
Eile ist schon deshalb geboten, weil zurzeit durch die Abkehr vom Atomstrom viele Versorger auf der Suche nach effektiven Alternativ-Energien sind. Dadurch könne es womöglich zu Engpässen kommen und die Preise könnten steigen. Brockmeier: „Wir wollen spätestens Ende 2015 in Betrieb gehen.“ Dies auch deshalb, weil danach die Fördermöglichkeiten erlöschen. Der neue Gasblock soll städtebaulich integriert werden. Dafür soll es einen Architektenwettbewerb geben.
Vorbehalte gebe es noch bezüglich des Genehmigungsverfahrens und einer Wirtschaftlichkeits-Beurteilung. Zwar koste das neue Gaskraftwerk deutlich weniger in der Investition als das im vergangenen Jahr endgültig beerdigte Kohlekraftwerk. Aber der Bezug von Gas ist erheblich teurer. Und wo die Gaspreise im womöglich ersten Betriebsjahr 2016 stehen, kann jetzt nur geschätzt werden.
Das neue Kraftwerk, das laut Stadtwerke um 50 Prozent effizienter arbeitet als die heutige Anlage, soll Mittelpunkt eines „intelligenten Wärme-Netzwerkes“ werden. Hierbei will Brockmeier das Fernwärmenetz strukturell verdichten. In Bereichen, wo die Rohre nicht liegen, könne Erdwärme über Pumpen gefördert werden. Auch über Speichermöglichkeiten von Energie müsse man intensiver nachdenken. Und beispielsweise industrielle Abwärme im Süden von Düsseldorf besser nutzen.