Gemüsebauer mit Marihuana-Plantage
Kripo fand Drogen durch puren Zufall nach einem Wohnungseinbruch.
Düsseldorf. Eigentlich war eine Kripo-Beamtin Einbrechern auf der Spur. Doch dann wurde daraus ein Einsatz für die Drogenfahndung. Denn durch Zufall entdeckte die Polizistin 520 Gramm Marihuana, die ein Gemüsebauer angebaut hatte. Der 53-Jährige musste sich gestern dafür vor dem Landgericht verantworten.
Im Januar 2014 war bei seinem Bruder eingebrochen worden, der in der Nachbarwohnung lebt. Unbekannte hatten einen Computer gestohlen. Nachdem die Kripobeamtin den Einbruch aufgenommen hatte, wollte sie eigentlich schon wieder fahren. Als die beiden an der Wohnungstür des Angeklagten vorbei gingen, kamen sie auf die Idee, doch einmal nachzuschauen, ob dort auch eingebrochen worden ist.
Das sollte sich für den 53-Jährigen, der zu dem Zeitpunkt verreist war, als verhängnisvoll erweisen. Tatsächlich hatten die Einbrecher auch bei ihm ein Laptop mitgehen lassen. Schlimmer war allerdings, dass die Polizistin im Wohnzimmer die Reste der Pflanzen auf dem Boden und das Rauschgift auf dem Tisch entdeckte.
In erster Instanz war der Landwirt zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Dagegen legte er Einspruch ein. Die Polizei sei widerrechtlich und ohne Durchsuchungsbeschluss in seine Wohnung eingedrungen. Darum beantragte seine Rechtsanwältin einen Freispruch.
Das sah die Richterin aber anders. Es habe sich um keine normale Durchsuchung gehandelt, weil der Bruder die Wohnung freiwillig öffnete. Die Strafe wurde aber auf ein Jahr reduziert.