Gerresheimer diskutieren: Wie soll die Benderstraße aussehen?

Die mobile Redaktion machte Halt am Apostelplatz. Anwohner wollen beim Umbau der Benderstraße mitreden.

Düsseldorf. Als Einkaufsstraße in Gerresheim ist die Benderstraße täglich stark frequentiert: von Autos, Fußgängern und Radfahrern. Hinzu kommt die Straßenbahn, die sich im Zehn-Minuten-Takt an den Zweite-Reihe-Parkern Richtung Neusser Tor vorbeischlängelt. Und jeder Verkehrsteilnehmer hat zur geplanten Umgestaltung eine eigene Meinung. Das wurde am Donnerstag bei WZ mobil am Apostelplatz deutlich.

Liz Ketzer-Eiling wohnt in einer Seitenstraße der Benderstraße. Sie erledigt Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad. "Auf dem Rad habe ich immer Angst, dass ein Autofahrer, der in zweiter Reihe parkt, seine Tür achtlos öffnet." Ein Radweg wäre für die viel befahrene Straße eine Bereicherung.

Die Zweite-Reihe-Parker sind vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Deshalb plädiert Heike Schuster für eine Tiefgarage. "Das wäre eine Lösung für das Parkplatzproblem." Auch Bezirksvertreter Rainer Klöpper von der CDU ist für eine Garage. "Ursprünglich sollte die unter den Apostelplatz, aber jetzt ist nicht mehr sicher, ob das klappt. Eventuell ist ein Bunker darunter." Jörn Raeck findet die Garage überflüssig. Der gebürtige Gerresheimer parkt immer in zweiter Reihe: "Das klappt wunderbar. Ich behindere niemanden." Falls doch, kann man ihn anrufen. Er legt ein Schild mit seiner Handynummer ins Auto.

Auch die Werbegemeinschaft "Wir in Gerresheim" sieht das Parken in zweiter Reihe unkritisch. Uwe Pracejus, zweiter Vorsitzender, befürchtet sogar einen Kundenrückgang, falls die Benderstraße einspurig wird. "Viele Kunden halten vor den Geschäften, um schnell Besorgungen zu machen."

Dem widerspricht Wolfgang Ohneck, Vorsitzender vom Bürgerverein: "Eine Zählung hat ergeben, dass höchstens 22 Prozent der Kunden mit dem Auto kommen." Er macht sich viel mehr Sorgen um die ältere Generation. "Hier entsteht immer mehr Wohnraum für Senioren. Wenn die mit Rollstühlen oder Rollatoren unterwegs sind, brauchen wir breitere Bürgersteige."

Die sind auch Claudia und Frank Haarmeier wichtig, um bequem über die Benderstraße zu schlendern. Aber noch eines haben die Gerresheimer auf dem Herzen: "Hier muss Flüsterasphalt hin. Wir wohnen in der Sonnbornstraße. Den Verkehr hören wir bis dahin", sagt Haarmeier.

Thomas Eggeling sorgt sich um die Kosten: "Schon in den 70ern mussten die Anwohner viel Geld für die Parkbuchten bezahlen. Da gab es Ärger." Gerade darum müsse sehr sensibel mit dem Umbau umgegangen werden, meint Sönke Willms-Heyng (FDP) aus der Bezirksvertretung: "Die Benderstraße ist zwar chaotisch, aber sie funktioniert." Die Grünen sind da anderer Ansicht. "Es muss was passieren. Ein breiterer Gehweg und ein Radweg sind Pflicht", sagt Bezirksvertreter Toni Mörger.