Düsseldorf Heimsieg auf dem Grafenberg

Sascha Smrczeks Wonnemond feiert den dritten Sieg auf seiner Heimatbahn.

Düsseldorf: Heimsieg auf dem Grafenberg
Foto: Marc Rühl

Düsseldorf. Das erste Highlight der Düsseldorfer Galoppsaison endete am Sonntag mit einem perfekten Ergebnis — vor allem aus Sicht der Lokalmatadore. Denn die Frühjahrsmeile, das mit stolzen 55 000 Euro dotierte Gruppe-III-Rennen über 1600 Meter, ging durch den von Sascha Smrczek trainierten vierjährigen Wonnemond an die einheimische Trainingszentrale. Der Areion-Sohn, der unter dem in Düsseldorf bei Smrczek beschäftigten mongolischen Jokey Bayarsaikhan Ganbat läuft, zählte mit einer Quote von 52:10 zu den Mitfavoriten im Feld der acht Top-Meiler. Mit einer Länge Vorsprung setzte sich der Wallach dabei gegen den im Besitz des Traditionsgestüts Röttgen stehenden Favoriten Degas durch, hinter dem wie im vergangenen Jahr Diplomat den dritten Platz belegte.

Doch nach dem Rennen mussten Jockey Ganbat, Trainer Smrczek und Wonnemonds Besitzer, das Ehepaar Wilhelm aus der pfälzischen Gemeinde Bruchmühlbach-Miesau, noch ein paar Minuten zittern. Ihr Pferd war im Finish für einen kurzen Moment nicht ganz gerade geblieben. Also überprüfte die Rennleitung den Ausgang des Rennens, beließ es dann aber schließlich bei der ursprünglichen Reihenfolge.

Für den Siegjockey Bayarsaikhan Ganbat, der seit sieben Jahren in Deutschland reitet und in Düsseldorf nur „Encki“ genannt wird, sowie Smrczek war es nach viel Pech mit Stürzen und Verletzungen der erste Sieg in einem Grupperennen. „Mein Dank gilt den Besitzern und dem Trainer, die mir das Vertrauen gegeben haben, dieses Pferd zu reiten. Die Erfolge hier werden auch in meiner Heimat notiert, bei uns sind Pferderennen ja sehr populär, allerdings geht es dabei um viel weitere Distanzen als in Deutschland“, erklärte Ganbat bei der Siegerehrung.

Für Wonnemond, den seine Besitzer für vergleichsweise günstige 9000 Euro einst auf der Auktion in Baden-Baden gekauft hatten, war es beim elften Start der sechste Sieg. Besonders in Düsseldorf kommt er glänzend zurecht, auf seiner Heimatbahn stehen bei vier Starts nun drei Siege und ein zweiter Platz zu Buche.

Das war vor Jahren nicht zwingend zu erwarten, Wonnemond war ein echter Spätentwickler, anfangs lief es bei ihm noch nicht wirklich. Erst als man ihn kastrieren ließ, explodierte seine Leistung. „Das war wohl der entscheidende Grund. Danach wurde er viel stärker“, erklärt Trainer Sascha Smrczek, der sich weitere Starts seines Cracks in Düsseldorf vorstellen kann, aber auch Auslandsstarts des Wallachs in Aussicht stellt: „Wir brauchen uns nach dieser Leistung auch in Frankreich nicht zu verstecken“, so der führende Düsseldorfer Trainer nach dem Rennen.

Das sowie der gesamte Renntag war auch bei den Zuschauern gut angekommen. Bei herrlichem Wetter fanden 8650 Zuschauer den Weg auf den Grafenberg. Der Umsatz der Veranstalter belief sich am Ende des Tages auf rund 213 000 Euro. Das Vorjahresergebnis war damit fast exakt eingestellt.