Herbert Herrmann: „Ich fühle mich mit 70 stärker als mit 20“
Der Schauspieler muss in der Komödie „Vier linke Hände“ kräftig klettern und fühlt sich dazu auch fit genug.
Düsseldorf. In dem Lustspiel „Vier linke Hände“, das am Mittwoch in der Komödie an der Steinstraße Premiere hat, spielt der Schweizer Schauspieler Herbert Herrmann die Rolle eines verschrobenen Singles, dessen Nachbarin (Ehefrau Nora von Collande) in der Wohnung ein Stockwerk höher wohnt.
Wie die neue Inszenierung es will, landet die Dame unfreiwillig auf dem Balkon des Herren, oder besser: Sie hängt von ihrem Balkon herab. In dem Stück geht es drunter und drüber, hinauf und hinab. Da gibt es viel zu klettern und zu fensterln.
Für Herbert Herrmann kein Problem: „Ich fühle mich mit 70 stärker als mit 20“, sagt er im WZ-Gespräch. Als Jugendlicher sei er einmal aktiver Kunstturner gewesen und habe bis heute immer wieder daran gearbeitet, die körperliche Konstitution frisch zu halten. „Ich habe immer versucht meine Linie zu halten, das ist für mich so selbstverständlich wie Zähneputzen.“
Die sportlichen Anforderungen der Komödienrolle seien allerdings nicht ganz so wild. „Aber man muss es können, und ich würde einem 20-Jährigen nicht raten, das mal eben nachzumachen.“
Vor vielen Jahren hätte er aber noch eine etwas waghalsigere Rolle gehabt. In „Komödie im Dunkeln“ sei er eine lange Treppe mit Schuhen hinunter geschlittert; wie jemand, der auf den Stufen ausgleitet. „Das musste ich lange üben, und das Publikum hat sich ganz schön erschreckt.“
Das Kunstturnen habe er zwar schon mit 20 wieder aufgegeben, doch Sport mache ihm bis heute Spaß. „Als Schweizer bin ich natürlich ein leidenschaftlicher Skifahrer.“ In Düsseldorf fahre er lange Strecken mit Rollerblades am Rhein entlang.
„Das Skifahren und Rollerbladen habe ich meiner Frau beigebracht“, berichtet Herrmann. Er sei froh, dass sie das mitmache. „Für mich gehört Sport auch zur Erotik.“ Als ausgebildete Balletttänzerin sei Nora von Collande aber ohnehin immer in Bewegung gewesen.
Sich bis ins höhere Alter fit zu halten sei keine besondere Kunst, meint Herrmann. „Wenn Tiere aufwachen strecken sie sich, und auch der Mensch sollte sich jeden Morgen etwas dehnen.“ Vor dem Frühstück eine halbe Stunde Stretching mache fit für den Rest des Tages. Ganz ohne Mühe und Überwindung gehe das freilich nicht.
„Mir fällt das auch jeden Morgen schwer.“ Dafür achte er überhaupt nicht auf seine Ernährung. „Ich bin von Jugend an sportlich aktiv, damals sprach man nicht so viel über gesunde Ernährung.“ Es scheint ihm nicht geschadet zu haben.