Herrchen ohne Einsicht: Ärger um Tretminen
Im Rathaus ging es wieder mal um die unappetitlichen Hinterlassenschaften. Eine echte Lösung ist nicht in Sicht.
<strong>Düsseldorf. Wer jemals in seinem Leben unbeabsichtigt in einen Hundehaufen getreten ist, kann den Ärger von Alice Schumacher-Hatzfeld wohl gut verstehen. "Ich mag Hunde, und ich mag Düsseldorf. Aber Hundehaufen auf Düsseldorfer Straßen stinken mir!" Besonders in ihrem Viertel an der Cantador-/Ecke Börnestraße sei es besonders schlimm. Das schrieb sie jedenfalls an die Vorsitzende des Beschwerdeausschusses. Monika Lehmhaus (FDP) setzte das Thema prompt auf die Tagesordnung der gestrigen Sitzung. Und dort waren sich alle einig: Die Beschwerde ist berechtigt. "Wir haben eine Vor-Ort-Kontrolle gemacht. Tatsächlich war die Straße stark verunreinigt", berichtete Monika Wiesemann vom Umweltamt. Die Awista habe inzwischen gereinigt.
Das Grundproblem bleibt freilich nach wie vor ungelöst: Wie bekommt man die Hundehalter dazu, die Hinterlassenschaften ihrer Lieben zu entfernen? Über diese Frage wurde gestern ausgiebig diskutiert - doch der Stein der Weisen wurde nicht gefunden.
Klar ist: Kontrollen des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) allein bringen es nicht. In diesem Jahr wurden bisher lediglich 60 Bußgelder (in einer Höhe von bis zu 75Euro) verhängt. Grund: "Wenn die Uniformierten unterwegs sind, verhält sich jeder ordentlich", sagt Wiesemann. Deshalb seien an drei Tagen in diesem Jahr Mitarbeiter in Zivil unterwegs gewesen. Doch der OSD könne nunmal nicht überall sein. Die Idee, das Bußgeld zu erhöhen, wurde deshalb gestern schnell wieder verworfen.
Stattdessen soll die Stadt prüfen, ob verstärkt Hundekot-Tüten verteilt werden sollen. 145Tütenspender gibt es bislang. Damit die auch immer aufgefüllt sind, sollen nun Paten gefunden werden. Zudem sollen sie besser erkennbar sein. Und: Hundehalter sollen Infos zur Entsorgung per Post erhalten. Ob das reicht, um Missetäter zur Besinnung zu bringen, darf bezweifelt werden.