Im Freibad wird der Schatten knapp

In den Freibädern sind viele Bäume dem Sturm zum Opfer gefallen. Schatten fehlt nun.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Auch wenn Orkan Ela mittlerweile schon knapp fünf Wochen her ist, sind die Auswirkungen noch immer deutlich spürbar. Hart traf es die Düsseldorfer Freibäder — vor allem im Löricker Bad bot sich ein Bild der Verwüstung. „Nach dem Sturm sah es hier aus, als sei eine Bombe eingeschlagen“, sagt Bademeister Adrian Cichon. Mittlerweile sieht es schon wieder relativ ordentlich aus auf dem Gelände des Freibades. Einzelne Bereiche der Liegewiese sind noch mit weiß-rotem Flatterband abgesperrt, der größte Teil ist jedoch freigegeben. Auch die Becken sind uneingeschränkt nutzbar.

Foto: Judith Michaelis

Drei Wochen hatte es gedauert, bis das Freibad wieder öffnen konnte. Eins fehlt jedoch nach dem Sturm: „Durch den Sturm sind viele Bäume auf dem Gelände umgestürzt, Schattenplätze fehlen nun“, sagt Cichon. Vielerorts ragen nur noch abgesägte Baumstümpfe aus der Liegewiese.

Foto: Judith Michaelis

Das kriegten in den vergangenen Tagen bei Temperaturen bis 35 Grad vor allem die Badegäste zu spüren. Wer nicht einen der wenigen und umso begehrteren Schattenplätze unter einem der verbliebenen Bäume ergattert hatte, musste notgedrungen in der prallen Sonne braten. Die Situation machte viele Badegäste erfinderisch: „Wir haben uns selbst Schatten mitgebracht“, sagte Kerstin Reitz und freute sich über ihre blaue Strandmuschel. Optimal findet sie das jedoch auch nicht: „Hier sollten ganz dringend wieder viele neue Bäume nachgepflanzt werden, in der prallen Sonne ist es unerträglich.“

Ein ähnliches Bild bietet sich in Benrath. Licht ist es in den Kronen der Bäume geworden, Schatten suchen Besucher hier vergeblich. „In vielen Bäumen mussten wir Äste herausschneiden“, sagt der Schichtleiter des Freibades, Marco Niedenhoff.

Größer als die Baumschäden schlug hier jedoch ein abgedecktes Dach zu Buche. „Das war unser größter Sturmschaden hier im Bad“, sagt Niehoff. Auch in Benrath habe es ausgesehen, wie nach einem Bombeneinschlag.

Im Rheinbad Stockum ist die Liegewiese kleiner als in den übrigen Bädern. Lediglich drei Bäume sind hier dem Sturm zum Opfer gefallen. „Das ist jedoch gar nicht mal schlecht so“, sagt der Betriebsleiter des Bades, Harald Jansen. „Vorher gab es schon ein bisschen zu viel Schatten hier, jetzt ist es ein offeneres Bild.“

Die Badegäste sehen das jedoch auch hier anders: „Alle Plätze im Schatten sind besetzt, wir haben dort keinen Platz mehr gefunden. Es ist unerträglich hier“, sagt Besucherin Ulrike Wagner-Windgassen.