In Düsseldorf entstehen wieder mehr Sozialwohnungen

Investoren nehmen das Handlungskonzept Wohnen laut der Stadt gut an.

Düsseldorf. Etwa 50 Prozent der Düsseldorfer haben Anspruch auf eine sozial geförderte Wohnung, doch nur 30 Einheiten in diesem Segment sind im vergangenen Jahr gebaut worden. Sozialdezernent Burkhard Hintzsche geht jetzt jedoch von einer besseren Entwicklung aus. „Die Investoren zeigen ein deutlich größeres Interesse, sozial geförderten Wohnraum zu schaffen“, sagt Hintzsche. In diesem Jahr werde eine dreistellige Zahl erreicht. Und: „Wir könnten noch mehr bauen, falls sich alle Wünsche sofort erfüllen ließen.“ Grund für diese Entwicklung sei das Handlungskonzept Wohnen, das die Politik in diesem Jahr verabschiedet hat. Demnach müssen Investoren bei größeren Projekten 20 Prozent geförderten und 20 Prozent preisgedämpften Wohnraum schaffen.

Die guten Nachrichten gab Hintzsche am Dienstag am Rande einer Fachtagung zum sozialen Wohnungsmarkt bei der Diakonie an der Fürstenberger Straße bekannt. Mit dabei waren Vertreter von Stadt, Wohnungswirtschaft und Sozialverbänden. Mitinitiiert hatte das Treffen Diakoniepfarrer Thorsten Nolting. „Wir wollen die Frage erörtern, wie es trotz steigender Mieten zu schaffen ist, dass auch Senioren, ehemalige Strafgefangene oder Obdachlose eine eigene Wohnung finden.“ Ein wichtiger Schritt sei da das neue Wohnkonzept.

Das begrüßte auch Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer der Rheinwohnungsbau GmbH, die schon immer Wert auf bezahlbaren Wohnraum gelegt hat. „Jetzt herrscht endlich Waffengleichheit bei den Investoren.“ Zwar gebe es zurzeit noch eine Zurückhaltung bei Grundstücksverkäufen, da Investoren aufgrund der neuen Auflagen weniger bezahlen und die Eigentümer nicht billiger verkaufen wollten, das werde sich aber bald geben. „Dann kommt Bewegung in den Markt. In anderen Städte wie Stuttgart sei das auch so gewesen.“

Außerdem müssten viele Investoren Vorurteile abbauen, die sie von Bewohnern einer Sozialwohnung hätten. Das sind laut Hintzsche eben auch Feuerwehrleute oder Krankenschwestern.

Zudem waren sich die Tagungsteilnehmer einig, dass neben dem Handlungskonzept auch dezentrale Kooperationen vor Ort wichtig seien. Als Beispiel stellte Hummelsbeck die Entwicklung des Quartiers Garath Nord-West vor. Dort ist 38 Prozent geförderter Wohnraum entstanden sowie eine Wohngruppe für Jugendliche mit Behinderungen und ein von der Caritas betriebenes Nachbarschaftszentrum.

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