Geschäfte in Düsseldorf Viel mehr als nur ein Kinderspielzeug

Düsseldorf · Im Tretroller-Shop in Unterrath gibt es nur Fahrzeuge, die mit eigener Muskelkraft oder durch Hunde bewegt werden.

Im Geschäft von Willi Puller gibt es zahlreiche unterschiedliche Tretroller und entsprechendes Zubehör.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Jahrzehntelang war der Roller ein einfaches Spielzeug für Kinder. Seit den 1990er-Jahren hat das Fahrzeug aber einen regelrechten Boom erlebt, wurde weiterentwickelt zu einem Verkehrsmittel und Sportgerät für Menschen aller Generationen. Wer sich für eines dieser nur durch Muskelkraft betriebenen Fahrzeuge interessiert, ist bei Willi Puller und seinem Tretroller-Shop an der Kalkumer Straße richtig. Seit fünf Jahren verkauft der Unterrather dort Roller in allen Variationen. „Allerdings nur Roller ohne Motor“, betont Puller. Zunächst vertrieb er nebenberuflich die Fahrzeuge, dann machte er sich 2018 mit seinem Geschäft selbständig.

Rund 60 verschiedene Modelle stehen im kleinen Laden. Einige sehen mit ihren großen 26-Zoll-Luftreifen wie kleine Fahrräder aus, die Mini-Klapproller hingegen haben harte Reifen, wie man sie beispielsweise von Inlineskates kennt. Bereits für Kinder ab zwei Jahren gibt es die passenden Geräte. Nach oben hin gibt es keine Altersbegrenzung. „Meine älteste Kundin war 92 Jahre alt.“ Überhaupt sei der Roller bei Senioren beliebt. „Das Fahrrad ist ihnen zu hoch, der Roller hingegen ist bodennah und lässt sich zudem gut schieben.“

Die leichten Roller sind auch
für Kinder gut geeignet

Das sind auch Gründe, die für den Einsatz bei Kindern sprechen. „Mit Rollern muss auf dem Bürgersteig gefahren werden und sie sind nicht so schnell wie Fahrräder, das spricht für die Sicherheit“, führt Puller noch an. Außerdem sind die Kinderroller, deren Gewicht bei 2,1 Kilo startet, leicht und können so gut aus dem Hof oder der Wohnung auf die Straße getragen werden. „Es gibt aber auch eine richtige Szene bei Hundehaltern, die sich von ihren Tieren, ähnlich wie bei Schlittenhunden, auf dem Roller ziehen lassen“, sagt Puller. Passende Geschirre, Leinen und Verbindungsmodule für den Roller bietet er an. Aber auch für Sportler hat der Roller viel zu bieten. So befinden sich auch Stunt-Skooter im Sortiment, mit denen in Skate-Anlagen und auf Pumptrack-Strecken waghalsige Sprünge ausgeführt werden können. Und damit das auch möglichst cool aussieht, hat Puller zahlreiche verschieden designte Ersatzräder und Ersatzgriffe im Angebot, mit denen die Skooter persönlich gestaltet werden können.

Räder können aber auch bei einigen der Erwachsenen-Roller getauscht werden. Diese können beispielsweise Stollenreifen für Fahrten ins Gelände erhalten. Im Angebot sind auch Tourenroller, „damit haben Kunden schon an einem Sonntag Fahrten von 100 Kilometern zurückgelegt“, sagt Puller. Sportlich geht es auch bei den Rennrollern zu, die bis zu 900 Euro bei dem Unterrather kosten.

Rollerfahren sei ein guter Laufersatz, zum Beispiel für Jogger mit Knieproblemen, sagt Puller. Um aber nicht einseitig ein Bein zu belasten, sollte nach drei bis sieben Stößen das Stand- und Trittbein gewechselt werden. „Das Standbein leistet übrigens die meiste Arbeit beim Rollerfahren, das glauben viele nicht.“ Und gearbeitet wird ordentlich. Eine Stunde Tretrollerfahren verbraucht zwischen 700 und 900 Kalorien.