Düsseldorf Industriehafen: Ein Knotenpunkt der Wirtschaft
Die Wirtschaft profitiere vom Industriehafen, findet die IHK. Der Hafen habe aber auch einen ökologischen Vorteil für die Stadt.
Düsseldorf. Anlegen, beladen und ablegen direkt in der Stadt. Nicht immer konfliktfrei verlief die Entwicklung des Düsseldorfer Industriehafens. Lange Zeit wurde er verkleinert und wich den städtebaulichen Wünschen nach Büros, Restaurants und Wohnungen.
Die im Medienhafen angesiedelte Dienstleistungsbranche sei ebenfalls wichtig für die Wirtschaft, findet der Düsseldorfer IHK-Geschäftführer und Leiter für Standortpolitik Ulrich Biedendorf. Er sieht darin eine Ergänzung zum Industriehafen. Trotzdem sei der Industriehafen eine wichtige Logistiksäule für die Unternehmen der Stadt und Region.
„Der große Vorteil für Unternehmen ist, dass die Ladung quasi bis an die Haustüre gefahren wird“, sagt Biedendorf. Das habe zudem einen ökologischen Einfluss. „Pro transportierter Tonne sind dadurch die Emissionen geringer.“
Durch die Fusion mit Neuss 2003 und des anschließenden Zusammenschlusses der RheinCargo können die Häfen kooperieren. „Dadurch ist ein sich ergänzender starker Mix an Dienstleistungen entstanden“, erklärt Rainer Schäfer, Geschäftsführer der Neuss Düsseldorfer Häfen. Diese Vielfalt führe zu einer Sicherheit bei konjunkturellen Schwankungen.
Insgesamt rund neun Millionen Tonnen an Gütern werden im Jahr in Düsseldorf und Neuss verladen; insbesondere Eisen, Stahl und Papier. Auch für den Export leiste der Hafen einen wichtigen Beitrag: Ein Großteil der Daimler-Produktion des Sprinters werde hier verschifft. „Zwei hybridbetriebene Schiffe fahren mit 150 Sprintern in die Seehäfen. Auf dem Rückweg bringen sie von dort in Spanien produzierte Vitos mit“, sagt Schäfer. Im Vergleich zum Lkw-Transport sei dies eine große CO2 und Stickoxid Ersparnis. Allein fast drei Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Neuss und Düsseldorf umgeschlagen.
Für Schäfer liegt der Vorteil auf der Hand: „Die Düsseldorfer Unternehmen haben den Vorteil, das trimodale Angebot nutzen zu können.“ Auch Ulrich Biedendorf sieht in der Rheincargo ein schlagkräftiges Logistikunternehmen. Seine Erwartung für die Zukunft ist, dass der Rhein für den Handel weiter an Bedeutung gewinnt. „Auf dem Rhein sind weiterhin Kapazitäten frei, die transportierten Mengen werden wachsen.“ Rainer Schäfer schaut positiv in die Zukunft: „Der Hafen wird entwickelt, nicht abgewickelt.“