Schule Düsseldorf: Jüdisches Gymnasium zieht nicht zur Borbecker Straße

Düsseldorf · Sicherheitsbedenken wurden zu groß. Jetzt muss schnell ein neuer Standort gefunden werden, denn in drei Jahren muss die Schule an der Theodorstraße ausziehen.

Michael Szentei-Heise vor dem Einzug des Jüdischen Gymnasiums an der Theodorstraße.

Foto: Melanie Zanin

Am Ende waren die Sicherheitsbedenken zu stark: „Unser jüdisches Gymnasium wird nicht in die Gebäude der ehemaligen Schule an der Borbecker Straße ziehen“, sagt Michael Szentei-Heise, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf. Am Anfang der Planung habe man in der Tat noch keine größeren Bedenken gehabt, zuletzt aber hätten Sicherheitsexperten immer stärkere Einwände gegen diesen Standort erhoben. Konkret geht es vor allem darum, dass das neue Schulgebäude zu nah an der Auto-Hochstraße (Kürtenstraße) liegen sollte, außerdem gebe es nur eine Zu- und Abfahrt.

Im Sommer 2016 ging das Jüdische Gymnasium in angemieteten Bürogebäuden an der Rather Theodorstraße an den Start. Von dem Zeitpunkt an plante die Stadttochter IDR auch den Neubau an der Borbecker Straße, in den die Schule spätestens 2022 umziehen sollte. Die Sicherheitsvorkehrungen an der Schule waren von Anfang an hoch aus Angst vor Anschlägen.

Wie es nun weitergeht, ist offen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in drei Jahren eine gute Lösung haben, aber natürlich müssen wir uns jetzt beeilen“, sagt Szentei-Heise. Nachdem das Industriegebiet an der Theodorstraße in der Nähe des Domes anfangs ein ungeliebter Schulstandort war, hat man sich inzwischen ganz gut damit arrangiert. Auch wegen des Straßenbahnanschlusses (701). Deshalb hätte man auch nichts dagegen, wenn dort das neue Gymnasium gebaut würde. Szentei-Heise: „Es ist immer zu hören, dass Schaffrath und Höffner hier große Grundstücke besitzen, aber doch kein Möbelhaus bauen. Wenn wir ein entsprechendes Grundstück bekämen, wäre das eine Option.“

Die Anmeldezahlen für das Jüdische Gymnasium liegen noch immer weit unter denen aller anderen Gymnasien, die Jüdische Gemeinde ist aber fest davon überzeugt, dass das spätestens dann besser wird, wenn es einen neuen und dauerhaften Standort gibt. A.S.