Kampf um Bahnen: Schwimmlehrer kritisiert Bädergesellschaft
Seitdem Flingern und Oberkassel geschlossen ist, sind die Zeiten in den restlichen Schwimmbädern sehr begehrt.
Düsseldorf. Das Allwetterbad Flingern ist in diesem und im nächsten Sommer geschlossen. Auf dem Gelände entsteht ein neues Schwimmbad. Auch im Linksrheinischen fehlen seit der Schließung des Hallenbades Oberkassel Schwimmzeiten. Denn der Neubau ist bislang nur geplant. Da sind die Schwimmzeiten in den restlichen Düsseldorfer Bädern begehrt.
Das bekam auch Amr Abouelmaaty zu spüren. Er blickt auf eine erfolgreiche Schwimmkarriere in Ägypten zurück, war unter anderem in der Nationalmannschaft. Nun will er Kindern in Düsseldorf das Schwimmen beibringen und hat dafür seine eigene Schule, die Krokodil-Schule. In den städtischen Bädern Fuß zu fassen, beziehungsweise dort bleiben zu können, sei nicht leicht, wie er sagt. „Wir mussten für unsere Zeiten kämpfen, haben uns oft schlecht informiert“, sagt seine Frau und rechte Hand Diana Elsheikh.
Den beiden geht es nicht nur darum, Kinder fit fürs Wasser zu machen, sondern auch, Flüchtlinge mit anderen Kindern in Kontakt zu bringen. Die Teilnehmer kommen aus vielen Nationen. „Wir und einige unserer Mitarbeiter stammen aus dem arabischen Kulturkreis, das hilft den Familien, Hemmungen zu überwinden“, sagt Elsheikh.
Seit Anfang 2016 ist die Krokodil-Schwimmschule mit diesem Konzept in Düsseldorf und anderen Städten aktiv, Probleme habe es bei den städtischen Bädern in Düsseldorf gegeben. „Wir haben uns gezielt für Zeiten beworben, zu denen eine Bahn offenbar noch frei war — kurz danach war sie plötzlich von anderen Bewerbern belegt. Für uns war das Verfahren intransparent.“ Zuletzt sollten die Zeiten ganz gestrichen werden, ein entsprechender Vertrag zwischen Krokodil-Schule und Bädergesellschaft, der im September ausläuft, sollte nicht mehr verlängert werden.
Dies weist Romina Walterowicz von der Bädergesellschaft zurück. „Die Krokodil-Schwimmschule leistet gute Arbeit und wir unterstützen sie.“ Es sei die Schule, die an dritter Position bei den Schwimmzeiten in den städtischen Bädern liege.
Allerdings verweist Walterowicz darauf, dass durch die Schließungen in Oberkassel und Flingern es nicht einfach sei, die Zeiten zu verteilen. „Wir vergeben diese per E-mail. Darin teilen wir den Schwimmschulen frei gewordene Stunden mit. Wer sich als erster meldet, bekommt sie“, erklärt Walterowicz das Verfahren.
Die Gespräche mit dem Vertreter der Krokodil-Schwimmschule seien jedoch nicht so einfach gewesen. Nun sei man allerdings auf einem guten Weg. „Die Schule wird einen Großteil ihrer Zeiten behalten können“, sagt die Vertreterin der Bädergesellschaft. Sie betont, dass das Gesellschaft niemanden benachteilige. Im Gegenteil, man unterstütze die Arbeit der Krokodil-Schwimmschule. „Wir haben sie sogar auf unserer Internetseite verlinkt“, sagt Walterowicz.