Kaum noch Hoffnung für das Geisterhaus
Schlichtung zwischen Stadt und Eigner gescheitert, Zwangsvollstreckung droht.
Düsseldorf. Die Rettung des prägenden Hauses an der Ecke Dorotheenstraße/ Birkenstraße rückt in immer weitere Ferne. Der Vermittlungsversuch zwischen Stadt und Eigentümer ist gescheitert, Zwangsvollstreckung beantragt und nun stehen auch noch Sanierungsarbeiten an, welche wahrscheinlich die denkmalgeschützte Fassade zerstören würden.
Seit Jahren läuft ein erbitterter Streit zwischen dem Besitzer, Manfred Lampert, und der städtischen Bauaufsicht. Diese wirft Lampert vor, er habe ohne Genehmigung Arbeiten vornehmen lassen und die Statik des Gebäudes gefährdet. Lampert wiederum fühlt sich von der Stadt grundlos schikaniert. Es gab Gerichtsverfahren, die Arbeiten ruhen, das Haus steht schon lange leer.
Im vergangenen Jahr ergriff dann Alexander Fils (CDU), der Vorsitzende des Planungsausschusses, die Initiative zur Einigung. Er brachte die Parteien an einen Tisch, nach einem ersten Gespräch wurde Optimismus verbreitet. Es ging auch um das Haus Dorotheenstraße 69, das ebenfalls Lampert gehört und gleichermaßen leersteht. Doch heute sagt Fils: „Die Sache ist gescheitert.“
In mehreren Gesprächen habe man Lampert goldene Brücken gebaut, indem die Stadt zum Beispiel nicht auf allen von ihr verfügten Rückbauten bestand: „Herr Lampert ist darauf nicht eingegangen, sei es aus Uneinsichtigkeit oder aus wirtschaftlichen Gründen.“ Lampert selber war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Am Eckhaus haben sich schon Anfang vergangenen Jahres Teile von der Fassade gelöst, Gerüste wurden angebracht. In nächster Zeit will die Stadt das Gebäude nun an der Außenseite absichern, um zu verhindern, dass sich weitere Teile lösen. In einer nichtöffentlichen Mitteilung heißt es dazu: „Durch die erforderlichen Arbeiten an der Fassade wird das Denkmal aller Voraussicht nach zerstört werden.“ Eine behutsame Sanierung, heißt es weiter, „würde deutlich mehr Kosten verursachen.“
Weiter heißt es in dem Schreiben, das Grundstück sei hoch verschuldet und Zwangsvollstreckung beantragt. Auch das könnte sich wieder in die Länge ziehen. Alexander Fils findet das alles „sehr bedauerlich“. Zumal in Düsseldorf Wohnungen äußerst knapp sind. Er würde Lampert raten, einfach zu verkaufen.