Kein Schatz: Geld im Ofen gehört zu fremdem Erbe
Düsseldorf. Wie gewonnen, so zerronnen: Ein Mann, der in einem Kaminofen seines Hauses ein Barvermögen im Wert von fast 150 000 Euro entdeckt hat, kann das Geld nicht behalten. Das Landgericht in Düsseldorf entschied am Freitag, die D-Mark-Scheine gehörten zum Erbe einer früheren, 1993 gestorbenen Besitzerin des Hauses.
Der Finder hatte argumentiert, es handele sich um einen herrenlosen Schatz. Er hatte das Geld bei Renovierungen entdeckt, es war in zwei Stahlkassetten versteckt. Der Mann gab die rekordverdächtige Summe im Januar 2009 im Fundbüro der Stadt Düsseldorf ab. Er bekam 5000 Euro Finderlohn. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (Az.: 15 O 103/11).
Die vormalige wohlhabende Hausbesitzerin, Martha S., hatte kurz vor ihrem Tod andeutungsvoll zu einer Zeugin gesagt: „Es gibt Menschen, die Geld im Kamin verstecken“. Zudem fanden sich an den Scheinen - es waren 303 700,00 Mark - teils noch Banderolen aus den 70er Jahren: Für das Gericht war klar, dass das Geld Martha S. gehört hatte.
Der Betrag geht jetzt an die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld. Die evangelische Einrichtung hat das bewegliche Vermögen der Gönnerin geerbt. Martha S. hatte mit ihrem Mann ein Teppichgeschäft auf der Königsallee in Düsseldorf.
Das Gericht argumentierte, ein Schatzfund würde voraussetzen, dass der Eigentümer einer aufgefundenen Sache nicht mehr zu ermitteln sei. Die frühere Eigentümerin des Geldes aus dem Kachelofen sei nach der Beweisaufnahme aber gefunden: Martha S.