Keine Angst vor Fremdem

Wer ein Konzert stört, muss noch lange kein Rassist sein. In der hitzig geführten Debatte um das Verhalten einiger Philharmonie-Besucher spiegelt sich eine aufgeladene Stimmung wider, die zurzeit in Deutschland herrscht.

Foto: Sergej Lepke

Daher bedarf es der kühlen Betrachtung eines Vorfalls, der selbst Routiniers im Geschäft irritiert und besorgt.

Fremdenfeindlich war der Auftritt dieser scheinbaren Musikliebhaber dennoch. Bei Bach war ihre Welt noch in Ordnung, bei Reich geriet sie aus den Fugen. Nicht mal 16 Minuten konnten sie zuhören. Das ist beschämend. Die Herausforderung liegt weiterhin bei Künstlern und Veranstaltern, mit verständlichen Moderationen die Angst vor Fremdem zu nehmen.