Düsseldorf-Düsseltal Kleingarten-Brand: Feuer gelegt, um Mord zu vertuschen?

Alarm in Kleingartenanlage, Polizei findet Leiche.

Foto: Berger/Michaelis

Düsseldorf. Es ist kurz nach drei Uhr nachts, als die Feuerwehr zu einem Brand in einer Kleingartenanlage an der Eduard-Schloemann-Straße gerufen wird. Als die Rettungskräfte ankommen, brennt die Gartenlaube im Stadtteil Düsseltal schon lichterloh, die Flammen schlagen meterhoch in den Himmel. Das massive Stahldach ist bereits teilweise eingestürzt und auch große Teile der Gebäudemauern sind umgekippt.

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In der Ruine finden die Feuerwehrleute die Leiche einer Frau. Erst wird vermutet, dass sie bei dem Feuer ums Leben gekommen sein könnte. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau vermutlich getötet wurde und das Feuer lediglich die Tat vertuschen sollte. „Nähere Angaben zur Todesursache werden wir nicht machen, weil es sich hier um Täterwissen handelt“, sagt Polizeisprecher Jochen Schütt. Laut einem Gutachter lassen die Verletzungen auf ein Gewaltverbrechen schließen. Genauere Ermittlungsergebnisse will die Polizei heute Nachmittag bei einer Pressekonferenz mitteilen.

Düsseldorf: Feuerwehr findet Frauenleiche in abgebrannter Gartenlaube
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Ein Vordringen der Wehrleute zum Brandherd war wegen der starken Hitzeentwicklung zuerst nicht möglich, selbst mit der professionellen Schutzkleidung und einem Löschrohr konnten die Einsatzkräfte zunächst nicht bis zur Laube vordringen. Das Abbrennen eines Gartenhauses auf einem benachbarten Grundstück konnte mit Mühe verhindert werden. Erst nach mehreren Stunden gelang es, die Flammen komplett zu löschen.

Nachbarn hatten die Feuerwehr darauf aufmerksam gemacht, dass in dem Haus eine Frau lebte, die sich bei Ausbruch des Feuers dort aufgehalten haben könnte. Als die Rettungskräfte dann endlich in das Haus eindringen konnten, fanden sie die Leiche einer Frau. Vermutlich handelt es sich um die 50-jährige Bewohnerin Judith K. Da die Leiche aber bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ist, konnte das bisher nicht geklärt werden.

Die Nachbarn vor Ort sind geschockt. In der Kleingartenanlage ist der Brand gestern das Gesprächsthema. „Die Frau lebte ziemlich zurückgezogen. Sie hat keinen Kontakt zu den Nachbarn gesucht“, erzählte Kleingärtner Wolfgang Reinke. „So etwas wie in dieser Nacht habe ich hier noch nie erlebt“, sagte Nachbar Bernd Nagel, „bei der Höhe der Flammen müssen einige Gasflaschen in der Hütte gewesen sein. Die explodieren zwar nicht, aber das Sicherheitsventil entleert die Flaschen, wenn sie zu heiß werden.“

Die 2. Vorsitzende des Gartenvereins, Angelika Kolodziejcak, berichtet von schweren Schicksalsschlägen der Getöteten. „Vor einigen Jahren ist ihr Mann gestorben und vor gar nicht allzu langer Zeit ihr Dobermann Branco.“