Düsseldorf Kö-Lauf: Über Medaillen freuen sich auch Nicht-Profis

Neben den Halbmarathon-Läufern nehmen am Kö-Lauf auch Jugendliche und Menschen mit Behinderung teil.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Während die Profis noch auf den Start des Halbmarathons warten, füllt es sich bereits am Sonntagvormittag auf der Kö. Bei dem von den Stadtwerken Düsseldorf organisierten Wettbewerb nehmen die Sportler an verschiedenen Laufdisziplinen teil. Freunde und Fans stehen an der Strecke oder vor der Bühne.

Vater Tatsuma Suzhki wartet mit seinem siebenjährigen Sohn, beide tragen Sportkleidung. Ihm selbst steht sein erster Halbmarathon bevor. „Ich habe mich drei Monate vorbereitet“, erzählt der Düsseldorfer. Nun aber feuert er erst mal seinen Sohn an. Rund einen Kilometer auf der Kö hat Haruti Suzhki vor sich. Ob er ebenfalls trainiert hat? Fünf mal sei er vorher gelaufen.

Kö-Lauf glänzt beim Jubiläum mit bestem Wetter
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Im Zieleinlauf an der Steinstraße steht Malermeister Oliver Gasthuber. Er wartet auf seinen Lehrling Habtom Tedros, der Erste des Fünf-Kilometerlaufs. „Dass er so schnell ist, habe ich nicht gewusst“, erzählt der Maler und lacht. Der 20-jährige Habtom Tedros lebt seit drei Jahren in Neuss und ist aus Eritrea geflohen. Vor kurzem hat er seine Lehre begonnen. Nun ist er einfach glücklich: „Das war meine beste Zeit für die fünf Kilometer“, berichtet er.

Jugendliche und Kinder laufen einen Teil der Strecke, über die später auch der Halbmarathon führt. Unterstützung erhalten sie von einem Clown. Der trägt ein Schild mit der Aufschrift: „Ihr seid super, haltet durch!“ Die Kinder sollen insbesondere Spaß haben. Die Schwestern Melissa (13) und Tugce Yilmaz (12) zeigen dennoch schon eine ganze Menge Professionalität.

Beide waren die ersten Mädchen in ihrer Altersklasse. Ihr Trainer und seine Frau sind mit ihnen aus Neustadt an der Weinstraße gekommen.

„Ich bin total stolz, das ist eine tolle Belohnung für die beiden“, sagt Trainer Jens Laudage der LG Neustadt. Er selbst kommt gerade vom Fünf-Kilometer-Lauf. „Für die Mädels war das der erste Besuch in der Stadt und das allein ist schon sehr aufregend. Am Sonntag waren wir shoppen“, erzählt er. Im Hotel gab es dann noch Unterstützung in Latein, berichtet der Trainer. Seine mitgereiste Frau ist Lehrerin. Obwohl es nicht ihr erster offizieller Lauf war, sei die Atmosphäre hier auf der Kö besonders, finden die Schwestern. Die 2,2 Kilometer haben sie gerade hinter sich gebracht. „So viele Menschen, die einem zujubeln, haben wir sonst nicht“, sagt Melissa Yilmaz.

Claudia Bachmann feuert von der Seite an. Rund 80 Menschen mit und ohne Behinderungen tragen das grüne T-Shirt des Rehacare-Partnerlaufs. Die Lehrerin der Mosaikschule ist in die Organisation mit zwei weiteren Düsseldorfer Förderschulen involviert. Die haben den Schwerpunkt auf geistiger Entwicklung. „Das ist ein absolutes Highlight an unserer Schule. Die Schüler freuen sich schon seit Monaten darauf.“ Menschen mit Rollstühlen nehmen ebenfalls teil. Während des Laufs macht sie Fotos. „Ich bin schon bestimmt seit zwölf Jahren dabei, am Sonntag hatte ich noch das T-Shirt vom ersten Mal an.“