Düsseldorf Wenn aus Touristen Agenten werden

Beim Citykrimi ermittelten 50 Freizeit-Agenten in der ganzen Stadt. Erste Übung: unauffälliges Herumstehen.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Bevor ein Top-Secret-Fall gelöst werden soll, müssen die Hobby-Ermittler beim Citykrimi erstmal lernen, möglichst unauffällig herumzustehen. Denn das Projekt „Gufo“, das der Secret Service und der deutsche Geheimdienst im Visier haben, ist höchst brisant. Und so ist vor der Touristeninfo in der Innenstadt erst einmal ein vielfaches Pfeifkonzert zu hören. „Sie haben es gehört: unauffällig!“, mahnt Chef-Agent „John Blond“. In schniekem Anzug erteilt er den „08/15-Agenten“ deren erstes Briefing. Fleißig schreiben die mit. „Wir haben das für Sie auch schriftlich“, feixt Blond.

Zum Fall: Ein Wissenschaftler ist ermordet worden. Er arbeitete an einem bahnbrechenden Patent zur Lösung des Energieproblems, erfahren die „Agenten“. Auf der Suche nach der Antwort, wer den Professor beseitigt hat, müssen sie in mehreren Gruppen und an verschiedenen Standorten in der City Personen aus dem Umfeld des Toten ausfindig machen und befragen. Hierbei erhalten sie Infos für das Verhör von Tatverdächtigen und folgende Dienstanweisung an die Hand: Keine Zugriffe ohne Blonds Okay!

Blitzschnell müssen Alexandra, Alexander, Eduard, Natalia, Sabine und Britta - im wahren Leben Angestellte, Schlosser und Systemelektroniker - die Lage erfassen und düsen los. Aber immer schön unauffällig, denn: „Die Saudis sind auch an der Sache dran!“, mahnt Mr. Blond. Erstes Ziel: Die Kirche St. Mariä Empfängnis an der Oststraße/Ecke Hohenzollernstraße. Dort wird das Quartett möglicherweise auf Tratschtante „Pia von Pott“, ihres Zeichens Sekretärin des Forschungsbüros, treffen. „Was fragen wir Pott?“ überlegen die Ermittler. „Wir rufen Blond an und fragen, ob wir die verhaften dürfen“, wirft Eduard ein. „Die ist schon verhaftet“, stellt Alexander richtig.

An besagter Kirche steht tatsächlich ein Frau, auf die die Beschreibung passt. „Was haben Sie Sonntagnacht gemacht?“, spricht Alexandra mutig die Fremde an. Das Quartett entpuppt sich als wahres Ermittler-Team. Die Fragen sprudeln, während sie Pott ins Verhör nehmen. „Wir müssen auf die Zeit achten“, mahnt schließlich „Agentin“ Britta und mit einigen Infos mehr erfragen sie via Handy weitere Infos von John Blond.

Nach kurzer Lagebesprechung geht es für die Agenten in Richtung Klosterstraße. Auf einem Spielplatz sollen sie auf einen Assistenten des Professors treffen. Kurzer Stressmoment, obwohl Sabines Handy-GPS im Einsatz ist: „Wo ist nur der Spielplatz?!“ Und: „Können wir nicht mal eben Teigtaschen beim Japaner...?“ —„Nein Eduard, wir müssen weiter!“

Am Spielplatz angekommen, laufen die Agenten zur Höchstform auf. „Wo waren Sie heute morgen?“, fragt Alexander den älteren Herrn mit Brille, der unauffällig auf einer Bank sitzt. „Was geht Sie das an?“, raunzt der zurück. Die Agenten zucken zusammen. Zum Glück entpuppt sich der Herr dann aber als „Insider“, sprich Schauspieler des Citykrimis. Mit den Worten „Wir sind vom Secret Service!“, baut sich Alexander vor dem Mann auf. Die Agenten überprüfen „Dr. Wintermantels“ Alibi und entlocken ihm durch kluge Fragen brisante Details. „Wir müssen weiter“, mahnt Sabine.

Sabine und Britta aus Solingen wollten schon immer mal beim „Citykrimi“ mitmachen. Alexandra aus Bünde, Kreis Herford, sagt über sich und Natalia: „Wir sind Krimifans und spielen oft Krimispiele.“ Für ein Sightseeing in der Landeshauptstadt hat das Quartett das ganze Wochenende eingeplant. Und eben auch dieses spaßige Freizeit-Event.