Düsseldorf-Unterrath „Kommissar Rex“ und Co. in Aktion

Der Verein für Deutsche Schäferhunde feierte 60-jähriges Bestehen und lud zum Tag des Hundes auf die Anlage.

Foto: David Young

Düsseldorf. Sie schulen Briefträger im Umgang mit Hunden, bieten eine Hundeschule für jedermann und haben auch einen Welpen-Kindergarten: Der Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Unterrath, feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Am Montag lud der Verein erstmalig zum Tag des Hundes ein, präsentierte sich und seine Arbeit und zeigte, wie sich die Zeiten geändert haben — in Unterrath werden Schäferhunde ohne Drill und Schläge erzogen.

Auf das 5500 Quadratmeter große Gelände an der Kartäuserstraße kamen viele Besucher, die meisten aus der Nachbarschaft, nicht alle mit Hund, und nutzten die Gelegenheit, sich einen Einblick zu verschaffen. „Schäferhundvereine haben ja einen schlechten Ruf. Ich wohne hier in der Nähe und höre meist nur das Gebell, das wollte ich mir einmal aus der Nähe ansehen“, erklärt Sybille Koch (43).

Gemeinsam mit ihrem Mann inspiziert sie das Gelände, beobachtet Zwei- wie Vierbeiner bei der Arbeit und beim Spiel und am Ende ist sie positiv überrascht: „Ich finde es gut, dass der Verein sich hier so offen präsentiert. Die Hunde sind alle verspielt und vertrauensvoll, das gefällt mir.“

Der Vorsitzende des Vereins, Michael Moormann, und sein Stellvertreter Ralf Guthoff sind zufrieden, dass viele Besucher an diesem Tag gekommen sind: „Schäferhundvereine haben mit einem schlechten Image zu kämpfen, aber es hat sich viel geändert und das wollen wir auch zeigen. Wir wünschen uns, dass Hund und Herr ein gutes Team werden und das funktioniert nicht mit Drill.“

Gearbeitet wird mit Spielzeug, schließlich soll der Vierbeiner mit Spaß bei der Sache sein. Dobermänner, Schäferhunde, Golden Retriever und ähnlich große Artgenossen lernen in einer Gruppe, während Dackel, Beagle, Jack Russel und kleinere Mischlinge in einer anderen Gruppe zusammen mit Herrchen und Frauchen Grundwissen vermittelt bekommen.

„Viele Hundehalter haben eine falsche Vorstellung von Hundeerziehung und überschätzen ihren Einfluss auf ihr Tier“, berichtet Moormann. „Sie machen einfach zu wenig mit ihrem Hund, dabei ist es viel entspannter und sicherer für Herr und Hund, wenn zumindest Kommandos und Leinenführung stimmen.“ Eigentlich sollte jeder Hundehalter einen Führerschein machen müssen, sagt Guthoff.

Hunde, die eine Begleithundeprüfung absolviert haben, seien absolut alltagstauglich, nervenstark, sozial und friedlich. „Mit diesen Tieren gibt es keine Auseinandersetzungen und Übergriffe auf Artgenossen oder Menschen, die ja nicht selten mit Verletzungen enden“, fügt Guthoff hinzu.