Heinz Butz malt noch immer Heinz Butz mit seinen Bildern der Stille
Düsseldorf · Ausstellung des Münchener Malers in der Galerie Schönewald.
Die Galerie Schönewald liebt Überraschungen, und sie arbeitet dafür gern auch mit Kollegen aus anderen Städten zusammen. So kommt Heinz Butz mit 95 Jahren zur Einzelausstellung in Flingern. Butz ist kein Spätgeborener, man könnte ihn eher als Sturkopf bezeichnen. Nach Krieg, Lazarett und Kriegsgefangenschaft muss er heilfroh gewesen sein, den Himmel über sich zu spüren. Die stille Freude an abgemischten Farben, die Ruhe in der Komposition und die Bescheidenheit im Format seiner Werke erstaunt die Nachgeborenen.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die 1960er Jahre, als Butz nach einer eher akademischen Ausbildung in Augsburg und München unterrichtete, anfangs an der Kunstschule und Werkkunstschule Augsburg, später an der Kunstakademie München. Die „Neigung für das Schöne“, wie er es nennt, begleitet ihn ein Leben lang.
Stets übt er die Balance zwischen Tradition und Moderne. Ein Bastler, der sich die schmalen Hölzer für die Rahmen selbst zugeschnitten hat. Ein Minimalist, der im Umfeld von Rupprecht Geiger auch eigene Shaped Canvas schuf. Ein Mann der leisen Töne, der mit unendlicher Geduld verschiedene Farben zu einem Altrosa, Grünbraun oder Grünschwarz mischte. Kein explosives Rot wie von Geiger, kein konzentriertes Blau wie bei Palermo. Eher Farben wie in alten Fluren, die die Kriegszeit überdauert haben.
Die Nachkriegszeit, auf die sich die Ausstellung spezialisiert, war sparsam. Butz zersägte ein Holzbrett mit der Laubsäge und hielt zwei Silhouetten eines Porträts in den Händen. Er konnte das Schöne aus dem Ärmlichen entwickeln, zwei Holzteile bemalen, durchlöchern und mit simplen Kordeln zusammenbinden. Es ist die Zeit der Experimente. Kollegen wie Ellsworth Kelly und Frank Stella taten es großräumig, Heinz Butz liebte und liebt es intim. Zuweilen bricht aber auch er aus und lässt eine Linie voller Schwung ins Unendliche rollen.
Info: Schönewald Lindenstraße 182, bis 19. Februar, Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 11 – 15 Uhr