Düsseldorfer Literaturtage vom 10. bis 24. Oktober an neuen Spielorten Von krummen Lebensläufen und Begehren

Düsseldorf · Die neu gestalteten Literaturtage Düsseldorf bespielen ab Donnerstag viele Orte in der Stadt.

Auch die Düsseldorfer Schriftstellerin Mithu Sanyal („Antichristie“) wird bei den Literaturtagen lesen.

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Thorsten Nagelschmidt, Christiane Neudecker, Ronya Othmann, Mithu Sanyal – die Liste der Autoren, die in diesem Jahr zu Gast bei den Literaturtagen Düsseldorf sein werden, ist lang und abwechslungsreich. Ebenso wie das Programm, das ab diesem Donnerstag bis 24. Oktober geboten wird. Zum ersten Mal sind die Literaturtage nicht mehr parallel zum Bücherbummel auf der Kö. Doch nicht nur der Termin ist vom Sommer in den Herbst gewandert, auch das Organisationsteam hat sich neu formiert und diesmal kollektiv das Programm gestaltet.

Ronya Othmann erhält den Düsseldorfer Literaturpreis

Neben dem Literaturbüro NRW mit seiner neuen Leiterin Emily Grunert zeichnen sich auch das Heinrich-Heine-Institut und das Zakk verantwortlich. Außerdem ist Running Water mit an Bord. Das Designteam der Agentur kümmert sich mit Plakaten und Flyern um den neuen Außenauftritt der Literaturtage. Das umfangreiche Programm bespielt neben dem FFT, dem Schauspielhaus, dem Zakk und dem Stadtfenster der Zentralbibliothek so unterschiedliche Orte wie die Zero Foundation an der Hüttenstraße 104, den Bilker Bunker an der Aachener Straße 39, das Sparkassen-Forum (Berliner Allee 33), den Salon des Amateurs am Grabbeplatz 4, die Christuskirche (Kruppstraße 11), die Fliese an der Flügelstraße 58 und als einzigen Buchladen den Localbook Shop, der an der Bilker Straße 19 zu finden ist.

An diesem Freitag präsentieren zudem Schülerinnen und Schüler von vier Düsseldorfer Gymnasien im Heinrich-Heine-Institut (Beginn: 19 Uhr) die Ergebnisse von Workshops, die sich im Rahmen der zehnten Auflage der „Experimentale“ mit Literatur und Medien auseinandergesetzt haben. Angeleitet wurden sie durch die Schriftsteller Safiye Can, Bastian Schneider und Christoph Wenzel sowie den Kölner Künstler Roland Bergère.

An diesem Sonntag, 13. Oktober, präsentieren die Schriftstellerin Christiane Neudecker und der Lichtkünstler Markus Hauke in der Zero Foundation eine Ausstellung mit Performance (Beginn ist 18 Uhr). In ihren Texten setzt sich Neudecker passend zu Haukes Lichtobjekten mit Stille und Klang auseinander.

Im Zakk werden am 14. Oktober ab 20 Uhr besondere Gäste erwartet: Mit „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen einen Staat“ gelang Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann ein Überraschungserfolg. Die Freundinnen gehen bei einer Bowle grundlegenden gesellschaftlichen Fragen auf den Grund, schwelgen auch in Erinnerungen, sinnieren über krumme Lebensläufe und über Bord geworfene Ideale.

Im Bilker Bunker schauen am 15. Oktober Liquid Center für eine Lesung ihres Kollektivromans „Wir kommen“ vorbei (19 Uhr). Er ist das Ergebnis eines einzigartigen Experiments, bei dem sich 15 Autorinnen anonym über die vielen Ausdrucksformen weiblichen Begehrens austauschen. Ebenfalls am 15. Oktober stehen im Schauspielhaus ukrainische Kulturschaffende im Mittelpunkt, die in der Publikation „Wir, die wir uns verändert haben“ über ihre Erlebnisse mit dem Krieg in ihrem Land geschrieben haben (19 Uhr).

Im Umfeld der Literaturtage wird am 16. Oktober im Forum der Stadtsparkasse auch der Düsseldorfer Literaturpreis an Ronya Othmann verliehen (19 Uhr). Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung wird bereits zum 23. Mal verliehen. Die diesjährige Preisträgerin setzt sich in ihrem dokumentarischen Roman „Vierundsiebzig“ basierend auf der eigenen Familiengeschichte mit dem Völkermord an den Jesiden durch den Islamischen Staat auseinander.

Für eine Lesung aus ihrem neuen Roman „Antichristie“ ist Mithu Sanyal am 21. Oktober in der Christuskirche zu Gast (Beginn: 19 Uhr).

Infos Programm und Tickets unter www.literaturtage-duesseldorf.de.