„Es geht um Absurdität als Mikrokosmos“

Musiker und Kabarettist Hannes Ringlstetter über sein Programm „Paris, New York, Alteiselfing“ im Savoy.

Foto: Ringlstetter/Biedermann

Düsseldorf. Der aus Niederbayern stammende Hannes Ringlstetter (47) ist Musiker, Kabarettist, Schauspieler, TV-Moderator und Buchautor. Mit seiner Band und dem Programm „Paris, New York, Alteiselfing“ macht er auch in Düsseldorf Station: am Sonntag, 30. Juli, 19 Uhr, im Savoy-Theater.

Herr Ringlstetter, wollten Sie schon immer Kabarettist werden?

Hannes Ringlstetter: Nee, zuerst wollte ich Bauer werden, dann Pfarrer. Mein dritter Wunsch war Soldat, weil mein Lieblings-Onkel Soldat war. Ich wollte dann in erster Linie Musiker werden. Der ganze Kabarett-Quatsch ist aus der Not geboren. Habe zehn Jahre lang nur Musik gemacht und danach mal die humoristische Schiene ausprobiert.

Und Kabarettist waren Sie dann aus dem Stand?

Ringlstetter: Mein Vater hatte die Platten von Helmut Qualtinger und Gerhard Polt. Die habe ich als Jugendlicher schon auswendig gelernt und parodiert. Ich hatte aber keinen Schlachtplan für mein Leben.

Wo befindet sich Ihre musikalische Heimat?

Ringlstetter: Mich reizt am Musikerdasein, dass man vielfältig sein kann. Was früher einmal Crossover genannt wurde, ist heute normal. Musik höre ich sehr stimmungsabhängig. Früher war es ja so: Wer Pop mag, hasst die Klassik. Heute stellt man an der Playlist von Menschen fest, dass sie alles hören.

Was unterscheidet eigentlich einen Auftritt vor Publikum im Fernsehen von einem Auftritt vor Publikum wie jetzt im Savoy-Theater?

Ringlstetter: Das Publikum im Fernsehen ist eigentlich mehr Klatsch-Vieh, während das Zielpublikum vor dem Fernseher sitzt. Die Zuschauer bei den Sendungen sind mehr an der Prominenz der Typen, die das machen, interessiert. Und das Kabarett-Publikum im Theater pilgert regelrecht zu den Stätten hin, um Kabarett zu erleben. Beim Live-Erlebnis sind wir auf der Bühne auch viel spontaner als wenn wir für die Mattscheibe produzieren.

Um was geht es in Ihrem aktuellen Programm?

Ringlstetter: Wir begeben uns auf eine musikalische Reise, ausgehend von der Provinz, von der ich geprägt bin und die ein Hort der Absurdität ist. Es geht um Absurdität als Mikrokosmos. Dabei erzähle ich Geschichten, die mal wahr und mal gelogen sind - damit die Leute sehen: So ernst ist das alles nicht. Für mich hat Kabarett den primären Auftrag, Leute zum Lachen zu bringen.

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