Jubiläum: Die Sammlung des Fürsten

Zum 350.Geburtstag Jan Wellems zeigt das museum kunst palast Werke aus der berühmten Galerie. Rubens ist das Herzstück.

Düsseldorf. Wenn man die Treppenflucht im Gebäude am Burgplatz 1 hinaufgeht, kann man sich kaum vorstellen, dass hier einmal ein Teil der Gemäldegalerie Jan Wellems untergebracht war. Denn heute steht von dem ehemals dreiflügeligen Galeriegebäude, das an der Nordwestseite mit dem Schloss verbunden war, lediglich der ehemalige Ostflügel.

Wie die Gebäude so sind auch die Exponate der Sammlung größtenteils aus Düsseldorf verschwunden. Die meisten befinden sich in der Alten Pinakothek in München. "Nur wenige Gemälde - darunter ,Himmelfahrt Mariae’ von Peter Paul Rubens - sind in hier in der Stadt geblieben", sagt Kuratorin Bettina Baumgärtel.

Das großformatige Bild kam im Eröffnungsjahr der Gemäldegalerie 1712 aus Brüssel nach Düsseldorf und gilt als "bedeutendste Hinterlassenschaft" unter den in Düsseldorf verbliebenen Exponaten.

In diesem Herbst wird das Gemälde Zentrum der Ausstellung "Himmlisch - Herrlich - Höfisch" sein, die das museum kunst palast anlässlich des Jan-Wellem-Jahres zeigt. Baumgärtel: "Das Bild hat eine aufregende Geschichte - wie ein Krimi. Es hat Feuer, Bombardements und Übermalungen durch Akademiekünstler überlebt und wäre in den Kriegswirren fast untergegangen."

Zu Zeiten von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1658-1716) war die Gemäldegalerie einzigartig. "Zum ersten Mal waren die Werke nicht mehr nur repräsentativer Wandschmuck, sondern dem puren Kunstgenuss vorbehalten. Das war sozusagen der Ursprung des Museumsgedankens."

Im Erdgeschoss des Gebäudes standen antike Statuen. Im ersten Stock waren die Gemälde und kleinere Plastiken ausgestellt. In fünf Räumen fanden etwa 650 Bilder von etwa 1000 Exponaten ihren Platz. Der Rest war auf die Schlösser verteilt. "Einzigartiger Höhepunkt der Gemäldegalerie war der Rubens-Saal mit 46 Werken. Das hatte zu dieser Zeit keiner."

Die Ausstellung im museum kunst palast wird etwa 120 Exponate aus der Kunstsammlung Jan Wellems zeigen. Viele der Ausstellungsstücke, die zum Teil aus Florenz - der Heimatstadt von Wilhelms zweiter Frau Anna Maria Luisa de’ Medici - ausgeliehen wurden, sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

Darunter einige Selbstbildnisse der Düsseldorfer Hofmaler, Werke von Jan Douven, Adrian van der Werff oder der Stilllebenmalerin Rachel Ruysch sowie amüsante Kostümbilder des Fürstenpaares.