Den Jazz ins Freie geholt

Peter Weiss organisiert seit 30Jahren die Reihe „Jazz und Weltmusik im Hofgarten“.

Düsseldorf. "30 Jahre - wer hätte das gedacht?", sagt Peter Weiss und schüttelt beinahe ungläubig den Kopf. 30 Jahre "Jazz und Weltmusik im Hofgarten", das ist vor allem in Anbetracht dieser Nischen-Musik ein kleines Wunder. Am Samstag startet die Jubiläumsreihe mit Maceo Parker und der WDR Big Band. Wie WZ sprach mit dem Initiator und Organisator des Festivals.

Peter Weiss: Das war ein echter Glücksfall. Er beginnt seine Europa-Tour praktisch bei uns, dabei wollte er an dem Tag eigentlich noch proben. Er wird gemeinsam mit der WDR Big Band spielen. Das wird sicher toll. Für den Fall, dass das Wetter schlecht ist, haben wir mit dem Schumann-Saal erstmal ein Ausweichquartier gesucht.

Weiss: Nein, überhaupt nicht! Jede Art von Hype ist mir zuwider. Irgendwann ist nichts mehr zu toppen, dann müsste man Miles Davis wiederbeleben. Unser Ziel war und ist es, den Leuten Jazz ganz unbefangen zu präsentieren. Wir wollen den Jazz aus der Isolation holen, die Leute sollen die Chance haben, sich mit dieser Musik auseinanderzusetzen. Denn es ist ein Irrglaube zu denken, man geht hin, und entweder es gefällt einem oder nicht. Man muss lernen, die Musik zu hören. Ich habe zehn Jahre gebraucht.

Weiss: Durch den Kontakt zu Ladislav Ceki, dem Geschäftsführer des Eine-Welt-Forums. Wir wollten ein breiteres Spektrum anbieten, und wenn man es genau nimmt, ist Jazz die erste Weltmusik. Das hat sich als sehr fruchtbar erwiesen, die Besucherzahlen haben sich seither verdoppelt.

Weiss: Ja, darauf bin auch stolz. Es gibt nichts Kommerzielles, nicht mal einen Bierwagen. Die Leute sollen gerne ihren eigenen Stuhl und Picknick mitbringen und sich ansonsten auf das konzentrieren, was wichtig ist: die Musik.

Weiss: Wir haben noch nie eine Veranstaltung wegen Regen vorab absagen, aber schon ein paar abbrechen müssen. Open Air kann ein Drama sein, es kann aber auch - ohne wie mit Regen - eine richtig tolle Stimmung erzeugen.