Junges Orchester: Ein Jubiläum für die Jugend
Das Jugend-Sinfonie-Orchester feiert am Sonntag 40-jähriges Bestehen. Ernst von Marschall leitet seit 1990 den Nachwuchs an.
Düsseldorf. In der Tonhalle hat das Jugend-Sinfonie-Orchester (JSO) schon oft musiziert, doch nur als Gast. Nun, 40 Jahre nach seiner Gründung, dockt es am ehemaligen Planetarium an und steigt auf zum integralen Bestandteil der neuen Konzertreihe "Big Bang" (Urknall). Zuvor war es an die Clara-Schumann-Musikschule angegliedert, die es auch durch den Musikschullehrer Victor Arnolds im Jahr 1967 gegründet hatte. Jetzt emanzipiert sich das Orchester unter Leitung von Ernst von Marschall aus der Schulorchester-Rolle und mischt mit im großen symphonischen Geschehen.
Ernst von Marschall, der das Orchester seit 1990 leitet, begreift sich als eine Art Gärtner: "Ich sorge für die guten Voraussetzungen, wachsen muss die Pflanze selbst." Nun sei er froh, dass er das Pflänzchen Orchester in einer besonders schönen Umgebung präsentieren könne. "Ich glaube an den Big Bang, und dass das neue Konzept etwas bewirkt", sagt Marschall. "Schon in sieben Jahren werden wir wegen des großen Andrangs für die Konzerte des JSO Stehplätze benötigen", verkündet Marschall vollmundig.
Erreichen wollen Marschall und Intendant Michael Becker mit der Reihe Big Bang ein Publikum im Durchschnittsalter der JSO-Mitglieder. Auch hofft der Intendant auf eine emotionale Beziehung des Orchesters zur Tonhalle. "Die Bindung ist intensiver, wenn wir sagen, Ihr gehört zu uns und wir zu Euch", meint Becker. Der Intendant erinnert sich mit gemischten Gefühlen an seine eigene Zeit im Hannoveraner Jugendorchester. "Wir hätten damals gerne einen Saal wie die Tonhalle gehabt, mussten uns aber meistens mit Schulaulen begnügen."
Geschichte 1967 gründete Victor Arnolds, Musiklehrer an der Clara-Schumann-Musikschule, das Jugendorchester. Seit 1990 leitet es Ernst von Marschall.
Festkonzert Morgen, 18 Uhr, führt das JSO zum 40-jährigen Bestehen die Orchestersuite "Scheherazade" von Rimski-Korsakow auf sowie das Kol Nidre von Max Bruch. Karten unter Tel.0211/8 99 61 23