Konzert: Croonettes - Vom Hephephep und Schubediduba
Die Croonettes entführen im Savoy mit internationalen Swing-Evergreens knisterfrei in die Goldenen Zwanziger.
Düsseldorf. Wie sieht der Swing-Fan anno 2007 aus? Frühe Zeitzeugen, die schon in den Zwanzigern nächtens das Tanzbein schwangen, dürften mittlerweile über hundert Jahre alt sein. So findet sich bei den Croonettes, die im Savoy mit ihrer Show "It’s the Girl" antreten, eine kleine Schar demografisch gut gemischter Freunde gepflegter Unterhaltungsmusik ein. Das reicht von jung bis alt, Oberkante Ende Sechzig bis zum rund sieben Jahre jungen Gast im Rang, darunter Damen im "kleinen Schwarzen", zwei Ladies gar mit Federboas neben Konzertgängern in Anorak und Strickpullover.
Dezent dümpeln Klänge der 1920er bis 1940er Jahre aus den Boxen. Es ist der Soundtrack der Zeit zwischen den Kriegen. Drei Herren, mit Ballonmützen und Hosenträgern ausstaffiert, platzieren sich an Piano, Stand-Bass und Gitarre. Dann bezieht die Girl-Group Position hinter den Mikroständern. Eröffnung mit "It’s the girls!". Ein wenig fahrig wirkt der Auftakt, der gut gemischte Sound überträgt gnadenlos jeden Atemzug zwischen den Zeilen. Die eingestreuten Small Talks wirken recht konstruiert und aufgesetzt, und ein wenig mehr Glamour und Körperspannung stände dem Gesangstrio gut.
Dabei orientiert man sich strikt an choreografischen Vorgaben (Inszenierung: Georgette Dee), mit Sicherheit ein Zitat aus vergangenen Zeiten. Aber singen können die Damen, das muss man Stefanie Vogler, Harriet Middelhoek und Stefanie Boltz lassen. Versiert, facettenreich und mit großer Stimmgewalt berichten sie in Original-Arrangements und eigenen Interpretationen à la Andrew Sisters, Monroe und Marlene Dietrich im Solo oder in der Gruppe von "Tanzmusik im Strandhotel", Reisen nach "Honolulu", "Rotem Mohn".
Nostalgie Mit dreistimmigem Close-Harmony-Gesang interpretieren The Croonettes Songs der Swing-Ära. Im Mai 2006 wurde ihre aktuelle CD "It’s the Girls" veröffentlicht, darauf 14 Songs, u. a. "If I were a Bell", "Carioca", "Baby it’s cold outside", "How high the Moon".