Düsseldorf Lichtbänke im Hofgarten stark beschädigt
Die Zerstörung ist so groß, dass ein Schutzschalter den Bänken den Strom entzogen hat und die Allee dunkel bleibt.
Düsseldorf. Künstler Stefan Sous hat 2002 die Lichtbänke an der Reitallee für die Schau „hell-grün“ im Hofgarten geschaffen. Die buchstäbliche Strahlraft seines Werks überzeugte Politik und Verwaltung, sie mit einigen wenigen anderen Werken über das Ausstellungsende hinaus zu präsentieren — und ihren Erhalt zu finanzieren.
Etwa 6000 Euro pro Jahr sind dafür notwendig, denn es kommt häufig vor, dass die Bänke beschädigt werden. Auch aktuell ist ihr Zustand beklagenswert. Die Schutzröhren nahezu jeder der insgesamt 14 Bänke weisen Spuren der Zerstörung auf. Das Ausmaß ist so groß, dass ein Schutzmechanismus ausgelöst wurde, der den Bänken den Strom entzieht.
Ulla Lux, Mitarbeiterin im Kulturamt, hat die Ausstellung „hell-grün“ damals kuratiert. Sie ist weiter für die verbliebenen Kunstwerke, also auch die Lichtbänke, zuständig. „Jede Bank hat eine sensible Stelle“, erklärt sie. „Wenn diese in Mitleidenschaft gezogen wird, bleibt das Licht aus.“
Die Zerstörungswut im öffentlichen Raum ist ein leidiges Thema. Besonders zur Großen Kirmes und an Karneval treiben laut Lux, vielfach betrunkene, Randalierer ihr Unwesen. Deswegen entschieden Kulturamt und Künstler, die Lichtbänke zu bestimmten Veranstaltungen länger als gewöhnlich eingeschaltet zu lassen. „Wenn sie leuchten, ist die Hemmschwelle größer, sie zu demolieren“, sagt Lux.
Alle drei Monate muss an Sous’ Kunstwerk gearbeitet werden. Die Ausbesserungen nimmt er selbst vor. Er lebt in Düsseldorf und ist zur Stelle, sobald das Kulturamt anruft. Heute will er den aktuellen Schaden begutachten. „Der Anlass ist nicht schön“, sagt Lux, „aber Herr Sous genießt es, seine Kunst zu reparieren und mit den Spaziergängern im Hofgarten zu plaudern. Sie wissen oft nicht, dass er die Bänke selbst geschaffen hat.“
In all den Jahren hat man nur ein einziges Mal die Täter fassen können: zwei Jugendliche, die mit Sozialstunden bestraft wurden.