Mahler-Zyklus: „Das klagende Lied“ in der Tonhalle

Neben einzelnen Wacklern bei Soloeinsätzen fiel am Freitagabend auch eine etwas bröselige Konsistenz des Gesamtklangs auf.

Düsseldorf. Der Mahler-Lieder-Zyklus der Düsseldorfer Symphoniker geht in die zweite Runde mit Gustav Mahlers Jugend-Werk „Das klagende Lied“, ein spektakulär groß besetzter Geniestreich des 20-jährigen Komponisten über das unheimliche Märchen vom „Singenden Knochen“. Soli, Chor, Orchester und Fern-Orchester mussten für die hochfliegenden Klangvorstellungen des Frühreifen schon her, und zwar exzellente. Denn die Partitur verlangt den Ausführenden Einiges ab.

Und die Düsseldorfer Symphoniker taten sich unter Leitung des Gastdirigenten Martyn Brabbins nicht ganz leicht mit den vielen heiklen Bläsereinsätzen und der Koordination der Klangquellen. Neben einzelnen Wacklern bei Soloeinsätzen fiel am Freitagabend auch eine etwas bröselige Konsistenz des Gesamtklangs auf. Mahlers geordnetes Chaos ist aber gerade aufgrund der Komplexität auf penible Präzision angewiesen, damit sich der Hörer im Instrumenten-Dickicht zurechtfindet. So ließ Manches zu wünschen übrig.