Kö meets art Malerei voller Farbenergie: Ein großes Talent stellt sich vor
Rahel Gubari stellt mit der Anzinger-Klasse an der Königsallee aus.
Düsseldorf. Sulaimaniyya im Nordirak gilt als Zentrum der Intellektuellen und der Kunst. Dort wurde Rahel Gubari 1984 geboren und studierte klassische europäische Kunst, hauptsächlich Grafik. Doch dann lernte er den kunstsinnigen Theologieprofessor Friedhelm Mennekes kennen, hörte von Joseph Beuys und der Düsseldorfer Akademie und reiste auf eigene Kosten aus und mit geringen finanziellen Mitteln an den Rhein. Akademieprofessor Siegfried Anzinger half ihm beim Überleben und machte ihn zum Tutor seiner Klasse. Nun zeigt er souverän gemalte Bilder im ersten Obergeschoss der Kö 60. Dort spendiert der Unternehmer Matthias Temme auf 500 Quadratmetern großzügige Räume für junge Kunst unter dem Titel „Kö meets art“.
Die Ausstellung gilt der Anzinger-Klasse und wurde von dem Studenten Jonathan Auth perfekt gehängt. Hier geben Gubaris Bilder eine so unglaubliche Farbenergie ab, dass sie die übrigen Gemälde und Skulpturen überstrahlen.
Die gegenwärtige Tutorin Kaori Hiraiwa, die aus Japan stammt und an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert hat, bevor sie in Düsseldorf landete, erzeugt poesievolle und zugleich humorige Geschichten auf der Leinwand. Da bellt eine hündische Figur einen Fantasievogel an und sind zwei Bootsfahrer dabei, mit ihrem Kahn in den Wasserfall abzustürzen.
Aljoscha Gößling mausert sich zum Bildhauer, dessen kleine glasierte Keramiken köstliche Szenen wie Momentaufnahmen wiedergeben. Jonathan Auth präsentiert seine beredte Abschluss-Arbeit, in der ein junger Vater mit seinem Sohn damit beschäftigt ist, den Herd anzuzünden. Anzingers kleiner Sohn interessierte sich besonders für diesen Steppke.