Schau zeigt „Goethe als Jurist“
Am Sonntageröffnet das Goethe-Museum seine Frühjahrsausstellung mit dem Titel "Goethe als Jurist".
Düsseldorf. Als "Dichterjurist" sei Johann Wolfgang von Goethe zuweilen apostrophiert worden, sagt Volkmar Hansen, Leiter des Goethe-Museums, das am Sonntag, 11Uhr, seine Frühjahrsausstellung mit dem Titel "Goethe als Jurist" eröffnet. Die Schau ist chronologisch aufgebaut und gewährt einen Durchgang durch Goethes Leben. Leitmotiv ist dabei die juristische Karriere, beginnend mit Goethes von Juristen geprägtem Stammbaum. Bereits der Ur-Ur-Großvater Johann Wolfgang Textor war ein bedeutender Jurist, ebenso Großvater, Vater, Onkel und Großonkel. Die 130 gezeigten Originalzeugnisse aus der Sammlung Kippenberg und dem Reichskammergerichtsmuseum in Wetzlar dokumentieren in Briefen, Zeichnungen und Urkunden Goethes juristischen Werdegang, sein Scheitern an der Universität Leipzig (wo er sich unterfordert fühlte) und den Erfolg an der Straßburger Hochschule. Interessant wird die Ausstellung vor allem durch Querverweise auf die Werke, etwa das Phänomen Kindsmord im "Faust" oder die juristischen Kniffe und unlauteren Tricks des "Reineke Fuchs", der seinen Kopf immer wieder durch eine List aus der Schlinge zieht und damit Justitia hinters Licht führt. Zu den aufschlussreichsten Aspekten gehört auch Goethes Einstehen für eine zwar noch nicht demokratische, aber betont verantwortungsvolle Regierung. Die Ausstellung ist bis zum 4.Mai zu sehen.