Galerie Setareh Wie antike Säulen aus bloßem Eierkarton
Gesine Grundmann zeigt bei Setareh, was man mit Verpackung machen kann.
Düsseldorf. Gesine Grundmann, Meisterschülerin von Rosemarie Trockel, liebt das Unalltägliche. Schaf- und Ziegenfell färbt sie bunt und hängt es an die Wand, so dass das Resultat an ein dreidimensionales Bild erinnert. In Düsseldorf wurde sie mit schottischem Karostoff bekannt, den sie teilweise ausschnitt, so dass der Rest eine abstrakte Komposition ergab. Jetzt aber präsentiert sie zur Vernissage der Galerie Setareh etwas Ungewöhnliches: Sie stapelt Eierkartons aus Pappmaché in Turmhöhe. Das Ergebnis erinnert an klassische Säulen aus dem alten Griechenland.
Auf die Idee kam sie als Kellnerin auf der Museumsinsel Hombroich. Dort jobbte sie schon, als der Inselgründer Müller noch lebte. Über Jahre hinweg werden für die Cafeteria Eier hartgekocht, um sie auf dem Buffet für die Besucher bereitzuhalten. In Kisten kommen sie palettenweise an. Und Gesine Grundmann begann, die Verpackungen zu sammeln.
„Die ersten Kartons hatte ich schon, als ich vor über zehn Jahren noch in Düsseldorf wohnte. Dann zog ich 2005 nach Köln und nahm sie mit. Ich bin inzwischen mehrmals umgezogen, und immer habe ich die leeren Behälter mitgenommen und neue hinzugenommen“, sagt sie. Die letzten brachte sie jüngst aus Griechenland mit, sie haben ein leichtes Blau im Papier.“
Ab kommenden Freitag sind sie bei „Genius loci“ zu sehen. Darunter versteht die Galerie Setareh eine Schau junger Künstler, die aus der Kunstakademie Düsseldorf hervorgegangen sind. Vivian Greven gehört dazu, die parallel im KIT an einer Malerei-Ausstellung teilnimmt. Auch Jennifer López Ayala ist dabei, die soeben den PwC-Förderpreis erhielt. Auch sie gilt als Spezialistin im Umgang mit Eiern: Hunderte von Schalen pflegt sie zu arrangieren.
Kuratiert wird die Ausstellung von Gérard Goodrow, der einstmals Leiter der Art Cologne war und nun schon zum dritten Mal eine Schau der Jugend kuratiert.