Meinung Kunstakademie - Künstler sollten nicht kneifen

Die stimmberechtigten Professoren der Kunstakademie haben nach der neuen Hochschulnovelle nur noch eine Stimme Mehrheit im Senat. Die wenigen aber, die das Sagen haben, ziehen den Kopf ein. Obwohl es an dieser Hochschule in erster Linie um Kunst geht, ist keiner von ihnen bereit, dafür Verantwortung zu übernehmen.

Foto: Judith Michaelis

Ein Trauerspiel. Vieles wurde im Rektorat unter Markus Lüpertz auf Zuruf entschieden, weil man sich einig war. Man wusste, was man wollte. Jetzt weiß die Umwelt lediglich, dass niemand den Pausenclown spielen will.

Wie schlecht es um die Akademie bestimmt ist, zeigt der überalterte Lehrkörper. Immer wieder wurden längst pensionsreife Leute verlängert, weil sich jüngere Hoffnungsträger wie Elizabeth Peyton beizeiten wieder verabschiedeten. Wer kommt schon gern aus einer Metropole wie London ins kleine Düsseldorf, wenn dort noch nicht einmal die Atmosphäre stimmt. Dennoch ist es bedenklich, dass Andreas Gursky gar nicht erst an der Sitzung teilnahm und dass sich Katharina Fritsch noch nicht einmal für den Senat aufstellen ließ.