Düsseldorf-Lohausen Lantz'scher Park: „Manchmal ist es gut, wenn alte Bäume umstürzen“
Auch der Lantz’sche Park braucht Erneuerung — und macht dem Gartenamt viel Arbeit.
Düsseldorf. In einem Park gehört es dazu, Bäume zu fällen. Auch große und alte, die noch gesund wirken, betrifft es manchmal. Der Sturm Ela hat diese Arbeit der Stadt im Lantz’schen Park an einigen Stellen abgenommen, erklärt Claus Lange. Er war früher am Gartenamt für historische Anlagen zuständig und informierte in einer Führung über aktuelle Maßnahmen. Um den Park möglichst nah am Original zu erhalten, brauche es an einigen Stellen dringend Licht — durch weniger Bäume.
Ein Beispiel ist eine Allee im hinteren Teil des Geländes. „Die Buchen sind 150 Jahre alt und damit am Ende ihres Lebensalters angekommen. Die jungen Nachpflanzungen wachsen in ihrem Schatten schlecht. Ihnen tut es gut, wenn die alten Bäume umstürzen oder gefällt werden“, sagt Lange. Ähnlich sei es bei einer Lindenallee. Das Waldstück mit großen Bäumen an den Seiten, das sich immer mehr in Richtung der Linden ausbreite, nehme ihnen schnell das nötige Licht. Dadurch wachsen die Linden schräg oder gehen ganz ein, so Lange. Auch hier sei wichtig, Platz zu schaffen.
Landschaftsplaner Julius Bouché habe hier im 19. Jahrhundert nur wenig Raum gelassen zwischen Bäumen und vorgesehenen kleinen Rasenflächen, die heute daher überwachsen seien, erklärt der Experte. In der Pflege ist der Aufwand entsprechend groß. Freifläche ist im vorderen Teil des Parks ausreichend vorhanden. Joseph Clemens Weyhe hat hier, ebenfalls im 19. Jahrhundert, viele exotische Züchtungen pflanzen lassen.
Sie wurden vom Sturm weitgehend verschont, einige davon sind sehr widerstandsfähig. Dazu gehört ein 100 Meter hoher Mammutbaum, der bis zu 5000 Jahre alt werden kann und dessen Rinde feuerbeständig ist, sagt Lange. Unter Exemplaren wie diesen gelte es nur, regelmäßig Wildwuchs wie Holunder zu entfernen.
Was das Gartenamt an anderen Stellen unternehmen kann, hänge aber auch davon ab, was mit dem Herrenhaus in Park passiert. Das betrifft beispielsweise die Terrasse und den anschließenden Rasen. Die Stadt tut sich schwer, einen Nutzer für das Haus zu finden, da Parkmöglichkeiten fehlen, sagt Lange. Lange Jahre war der Galerist Alfred Schmela mit einem Skulpturenpark dort tätig, seit zehn Jahren steht das Haus leer.
Dass die Lantz’sche Kapelle mitten im Park wieder öffentlich zugänglich werden soll, steht jedoch fest. Ein Freundeskreis bemüht sich darum, sie zu restaurieren. „Das Dach ist dicht, jetzt wollen wir das Fußboden-Mosaik wiederherstellen“, sagt Freundeskreis-Mitglied Gudrun Elwakil. Auch Lange setzt sich dafür ein: „Die Kapelle ist ein Kleinod.“