Basketball: Giants stehen für riesigen Spaß

Der neue Basketball-Bundesligist will in drei bis fünf Jahren schon um den Titel mitspielen.

Düsseldorf. Eigentlich wäre Gordon Geib am Donnerstag lieber woanders gewesen, keine Frage. Bei den Olympischen Spielen in Peking, und das wäre durchaus verständlich.

Doch der Basketballer war kurz vor Nominierungsschluss von Bundestrainer Dirk Bauermann aussortiert worden. Statt an der Seite von Dirk Nowitzki um den Viertelfinal-Einzug zu kämpfen, präsentierte der 24-Jährige im Apollo-Theater am Rheinufer das Trikot der Giants Düsseldorf.

Nur wenigen der eingeladenen Gäste (Sponsoren, Geschäftspartner, Medien) war in dem Moment wohl klar, was sein Auftritt in Nebel und Scheinwerferlicht bedeutete. Es war nichts anderes als die offizielle Bekanntgabe der Verpflichtung.

Zu den bisherigen Spielern des Basketball-Bundesligisten gehört somit auch ein Deutscher mit Aussicht auf eine Stammposition, eine mögliche Identifikationsfigur unter den vielen Basketball-Legionären und ein weiterer Ex-Leverkusener, der den Umzug mitmacht.

Geib hatte sich Zeit gelassen mit der Vertragsunterschrift, aber schon gegenüber der WZ im Frühjahr sein Interesse erklärt. "Im Sommer habe ich mir ein Bild gemacht, andere Angebote abgeklopft", sagte der Aufbauspieler. Und sich letztlich für Düsseldorf entschieden, nur ein halbe Stunde Fahrt von seiner Heimatstadt Wuppertal entfernt.

Seine Zusage dürfte Otto Reintjes besonders gefreut haben. Der ehemalige Leverkusener Manager und jetzige Gesellschafter der Giants-GmbH möchte schließlich mit den Giants "den Namen der Stadt positiv hinaustragen in die deutsche und später auch in die europäische Sportwelt".

Sein Mitgesellschafter Alexander Schröder-Frerkes (der Dritte im Bunde ist Martin Schimmke) gab schon mal den Zeitplan vor: In drei bis fünf Jahren wolle man um die Deutsche Meisterschaft spielen und dann international. Aussagen so mutig wie die artistischen Einlagen, die sonst allabendlich auf der Apollo-Bühne vorgeführt werden.

Denn die Wettkampf-Tauglichkeit des Kaders für die kommende Saison kann nur schwer vorhergesagt werden. Geib ist zumindest zuversichtlich: "Unsere Trainer Achim Kuczmann und Hansi Gnad haben in den vergangenen Jahren schon ein gutes Gespür bewiesen. Die holen keinen, der nicht passt."

Spätestens zum Beginn der Vorbereitung am 25. August, wenn Kuczmann und Gnad aus Peking wiederkommen, wird sich das beweisen müssen. Jan Pommer wird die sportliche Leistungsstärke dann sicherlich weniger interessieren.

Der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga war am Donnerstag ebenfalls unter den Gästen und gestand ein, doch "gewisse Zweifel" gehabt zu haben, ob es mit dem Umzug von Leverkusen nach Düsseldorf auch wirklich klappe. "Nicht etwa wegen der räumlichen Entfernung", so Pommer, "die wirtschaftliche Umsetzung hatte ich als problematisch angesehen. Doch offenbar sind die Giants hier gut angenommen worden."

Dass Gordon Geib am Donnerstag auf der Bühne Schuhe eines anderen Ausrüsters trug, sei ebenso nur am Rande erwähnt wie die "Bayer"-Aufschrift auf dem Ball, den Reintjes mit auf die Bühne brachte. Zeugen der Leverkusener Vergangenheit. Kleine Pannen, die den guten Gesamteindruck nicht störten. "Das sieht doch keiner", sagte Nationalspieler Geib ein bisschen verlegen und vergass dabei sicherlich, dass er in diesen Tagen gerne auch in Peking gewesen wäre.