Fußball/BV 04: Eine Herausforderung nach der Findungsphase

Der BV 04 verjüngt sich, Vatangücü braucht Zeit und Turu II muss kämpfen.

Düsseldorf. Hinter dem BV 04 liegt eine Horror-Saison. Gestartet mit dem Ziel Aufstieg in die Verbandsliga, stand am Ende der Abstieg in die Bezirksliga. Nach dem Weggang fast des kompletten Kaders (lediglich Mathias Fenster blieb) stand der Traditionsverein zudem vor einem Scherbenhaufen und wurde bereits voreilig als Abstiegskandidat gehandelt.

Das gleichberechtigte Trainerteam Carlos Carulla und Uwe Güldens nahm diese Herausforderung jedoch an und konnte einen jungen und entwicklungsfähigen Kader zusammenstellen. "Wir haben uns kein konkretes Ziel gesetzt", sagt Trainer Uwe Güldens. "Um den Aufstieg werden 6 bis 7 Mannschaften spielen. Einen klaren Favoriten habe ich nicht."

Prognose: Die qualifizierten Trainer werden dem jungen Team viel beibringen. Der BV wird einige Favoriten ärgern und am Ende im gesicherten Mittelfeld landen.

Nach einer katastrophalen Landesligasaison, in der frühzeitig der Abstieg besiegelt war und die Mannschaft am Ende sogar zurückgezogen werden musste, stand der SC Vatangücü vor einem Neuaufbau. Nur wenige Spieler blieben, geholt wurden vor allem Nachwuchskicker. Auch die Vorbereitung lief schlecht, viele kamen erst in den vergangenen Tagen aus dem Urlaub. Es wird Zeit brauchen, bis der konditionelle Rückstand aufgeholt ist und die Mannschaft sich gefunden hat.

"Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Wir bauen eine neue, junge Mannschaft auf. Wenn wir in diesem Jahr den Abstieg verhindern können, kommen danach wieder bessere Zeiten", sagt Manager Hamit Uzun. "Der SC Flingern, DSC, Rath und Unterrath können aufsteigen."

Prognose: Vatangücü ist der große Unbekannte. Jedoch lässt die Tatsache, dass eine Woche vor dem Saisonstart der Kader noch nicht feststand, einen Fehlstart befürchten. Weitere Neuverpflichtungen wollte Manager Uzun nicht ausschließen. Die Mannschaft wird es in der bärenstarken Liga enorm schwer haben.

Hinter der zweiten Mannschaft von Turu liegen zwei erfolgreiche Jahre, in denen man sich am Ende jeweils einen Platz unter den ersten fünf sichern konnte. Das Team von Trainer Dragan Dasovic hat jedoch einige Abgänge zu verkraften, die ausschließlich durch blutjunge Talente ersetzt wurden. Zudem werden die Spieler der ersten Mannschaft, die im Laufe der Saison bei der "Zweiten" zum Einsatz kommen, wohl nicht mehr die Qualität der letzten Jahre besitzen.

"In dieser starken Liga ist nur der Nichtabstieg das Ziel. Mit unserer jungen, unerfahrenen Mannschaft wäre ich schon froh, nicht lange zittern zu müssen", sagt Trainer Dragan Dasovic. "Aufstiegsfavoriten sind für mich SC Flingern und DSC 99."

Prognose: Turu wird gegen den Abstieg spielen, am Ende jedoch den Klassenerhalt feiern. Die Spieler sind zwar jung, jedoch ohne Zweifel talentiert. Hier macht sich immer mehr die verbesserte Ausbildung im Jugendbereich bei der Turu bemerkbar. Entscheidend wird sein, inwiefern der Mannschaft Gelegenheit gegeben wird, zu wachsen. Wird die Hierarchie immer wieder dadurch zerstört, dass die guten Spieler in die "Erste" hochgezogen werden, wird es schwer.

Offensive ist Trumpf bei Eller 04. Selten wurden die beiden Aufsteiger höher gehandelt als dieses Jahr. Ähnlich wie der DSC 99 marschierte auch Eller 04 durch die Kreisliga A. Lange Zeit lieferte man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FC Tannenhof, am Ende wurde jedoch souverän mit 14 Punkten Vorsprung der Aufstieg gefeiert. Beeindruckend vor allem die 130 erzielten Treffer.

In der Offensive dürfte auch in der Bezirksliga die Stärke der Elleraner liegen. Das wohl gesetzte Sturmduo Hayati Budak und Soner Dirim (neu vom FC Tannenhof) brachte es letzte Saison zusammen auf über 70 Tore. "Als Aufsteiger ist unser Ziel ein einstelliger Tabellenplatz. Schneiden wir am Ende besser ab, haben wir sicher nichts dagegen", so Trainer Uwe Ordelheide. "Mein Aufstiegsfavorit ist Flingern".

Prognose: Der bereits im letzten Jahr starke Kader wurde nochmals verstärkt, Stammspieler waren nicht unter den Abgängen. Obwohl der Sprung von der Kreisliga A in die Bezirksliga nicht zu unterschätzen ist, wird Eller 04 ein ernstes Wort um den Aufstieg mitsprechen, ein Platz im oberen Tabellendrittel ist auf jeden Fall drin.

Eine turbulente Saison liegt hinter dem DSV 04. Nach einem Jahrzehnt als Trainer verließ vor einem Jahr Aribert Köppen sowie mit ihm eine Vielzahl von Spielern den Verein. Resultat war, dass statt wie gewohnt um den Aufstieg gegen den Abstieg gespielt wurde.

Mit der verpflichtung von Oliver Röders als Spielertrainer in der Rückrunde konnte das Ruder jedoch herumgerissen werden, am Ende stand ein sicherer neunter Platz. Verstärkt hat sich der DSV eher in der Breite als in der Spitze. Bei entsprechender Förderung sollten die beiden talentierten Neuzugänge Nahimi und Schäfers mittelfristig jedoch zeigen können, warum sie im Kader des SC West standen.

Negativ wird sicher zu Buche schlagen, dass Oliver Röder nicht mehr selbst die Schuhe schnüren möchte. Seine Erfahrung und Präsenz auf dem Platz werden der Mannschaft fehlen. Allerdings möchte sich der ehemalige Oberligatorjäger noch ein Hintertürchen offen lassen.

"Im Haifischbecken Bezirksliga Gruppe 1 ist der Nichtabstieg unser Ziel. Angst und Bange ist mir aber keineswegs, vielmehr freue ich mich auf die vielen Derbys", Trainer Oliver Röder. "Mein Aufstiegsfavorit ist wohl der SC Flingern."