Basketball/Giants: Weg in die neue Welt

Am Samstag beginnt für den Klub die Saison in der 1. Bundesliga. Für das erste Spiel gegen Köln sind schon 1200 Karten verkauft.

Düsseldorf. Für Claudia di Padova geht in diesen Tagen jeder Schritt auf neues Land - das gilt vor dem Saisonstart in der Basketball-Bundesliga (BBL) am Samstag gegen die Köln 99ers (18.30 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) noch mehr als bisher.

So durfte Di Padova am Dienstag in Osnabrück erstmals an der Jahreshauptversammlung der Basketball-Bundesliga (BBL) teilnehmen, und Dienstag folgte die offizielle Auftaktveranstaltung der BBL ein paar Kilometer weiter im 13 000-Einwohner-Städtchen Quakenbrück - der kleinste BBL-Standort, zu dem die Reise der Giants in der kommenden Saison gehen wird.

Anlässlich des Supercups, der Dienstagabend den dort beheimateten Pokalsieger und Meister Berlin zum sportlichen Duell zusammenführte, trafen sich die Vertreter der Klubs, Ligavertreter und Medienschaffende zum Austausch vor der Saison.

"Das ist schon recht aufregend", gesteht Di Padova, "es gibt viele neue Gesichter kennen zu lernen." Und die hatte der Giants-Chef eigentlich mit einer filmischen Präsentation beeindrucken wollen: ein virtueller Flug von der Leverkusener Dopatka-Halle zur neuen Spielstätte in Düsseldorf-Reisholz. Doch im niedersächsischen Niemandsland stand keine Internetleitung lang genug, um die Präsentation in Form einer Datei zu übertragen.

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Di Padova improvisierte erfolgreich, machte vor der versammelten deutschen Basketball-Szene eine prima Figur, ähnlich wie es wohl die Mannschaft um Trainer Achim Kuczmann in der kommenden Saison tun muss.

Statt Präsentation gab es ein symbolisches Umzugs-Bild von zwei gepackten Kartons auf einer Sackkarre, und für ein abschließendes Zitat stand Ex-Bundeskanzler Willy Brandt Pate: "Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."

Unter diesem Motto betonte Di Padova im Heuhotel Hildebrand, "dass es natürlich schade ist, dass die Giants in Leverkusen keine Zukunft mehr haben". Doch dass nun mit "Feuer und Flamme" daran gearbeitet werde, dem Produkt Erstliga-Basketball in Düsseldorf eine Heimat zu geben.

Bei Konkurrenz und Kollegen ist Düsseldorf als BBL-Standort allerdings noch nicht richtig angekommen. Es wird allgemein von "den Leverkusenern" gesprochen. Kein Wunder, präsentierten sich doch in den vergangenen Jahren immer wieder die Vertreter des Rekordmeisters bei solchen Anlässen. Und Di Padova nahm in der Redner-Reihenfolge sogar den Platz ein, den das Vorgänger-Team nach der vergangenen Hauptrunde belegt hatte.

Gleichwohl wird aus allen deutschen Ecken mit Neugier nachgefragt, wie denn das Produkt bei den Zuschauern der Landeshauptstadt ankommen wird. Seine Antwort: "Wir glauben an das Potenzial in Düsseldorf."

Immerhin seien schon 1200 Karten für das Spiel gegen Köln verkauft worden. An jenem Samstag wird Di Padova den letzten Schritt in die neue Welt tun. Besser gesagt: die Mannschaft um Trainer Achim Kuczmann, die zur sportlichen Eröffnung der Saison gegen Köln antritt. Ob es eine bessere Welt sein wird? Das wird die Zukunft zeigen.