Hockey/DHC: Volker Fried - „Uns unterschätzt keiner mehr“

Trainer Volker Fried weiß, dass vom Düsseldorfer Hockey Club als Vizemeister ein weiterer Schritt nach vorne erwartet wird.

Düsseldorf. Herr Fried, ihre Mannschaft ist am Wochenende mit drei Punkten aus zwei Spielen durchschnittlich in die Saison gestartet. Lastet auf dem DHC in diesem Jahr die Bürde als Vizemeister fast immer als Favorit zu gelten?

Fried: Ich sehe uns nicht in einer Favoritenrolle. Auch am Wochenende habe ich das nicht so aufgefasst. Sicher ist, dass wir aber von der Konkurrenz nicht mehr unterschätzt werden. Das erfordert auch von uns höhere Konzentration. Ein Play-off-Platz bleibt unser Saisonziel.

Fried: Das sehe ich nicht so. Meine Mannschaft hat ihre Klasse mehrfach bewiesen. Unser Kader ist stark besetzt. Natürlich schauen wir uns nach potenziellen Verstärkungen um, aber dann müssen auch die persönlichen Hintergründe stimmen. Harmonie steht für uns an erster Stelle.

Fried: Oliver ist ein herausragender Hockeyspieler mit außergewöhnlichen Qualitäten, die uns enorm weiterbringen. Sein Trainingsfleiß ist vorbildlich, an ihm können sich besonders die jungen Spieler orientieren. Er entlastet auch Christoph Eimer als Führungsspieler enorm. Trotzdem hat er keine Starallüren und ordnet sich in das Mannschaftsgefüge ein.

Fried: Markus Weise hat mich Anfang dieses Jahres angesprochen und um eine Beurteilung der beiden Spieler gebeten. Es ist klar, dass für einen Nationalspieler Hockey den Lebensmittelpunkt darstellen muss. Ich bin von der Klasse der beiden überzeugt. Sie haben ja in der Hallennationalmannschaft schon hervorragende Leistungen erbracht. Aber wir haben mit Maxi Schröter und Johannes Frank zwei weitere junge Spieler im Kader, die die Qualität besitzen, einmal in den Kreis der DHB-Auswahl aufzurücken.

Fried: Diesen Begriff würde ich selbst nicht wählen. Aber es stimmt: Die Chemie zwischen Jugend- sowie Seniorenspielern und mir stimmt. Es ist eine schöne Bestätigung zu sehen, dass sich viele Talente nun so reibungslos in der Bundesliga etabliert haben. Mein Führungsstil ist klar: Ich übergebe jungen Spielern schon früh Verantwortung. Nur wer sich an Verantwortung gewöhnen kann, hat auf lange Sicht das Zeug zu einem guten Hockeyspieler zu reifen.

Fried: Diese Baumaßnahmen waren längst überfällig. Wir haben den Anspruch leistungsorientiertes Training im Jugend- und Seniorenbereich anbieten zu können. Dafür war die Schaffung neuer Spielflächen Grundvoraussetzung. Natürlich gibt es erst einmal Einschränkungen. Wir haben jedoch mit unseren Nachbarvereinen gesprochen und um Hilfe gebeten, damit der Spiel- und Trainingsbetrieb ungestört fortgeführt werden kann. Deswegen kann ich die Pläne der Vereinsführung uneingeschränkt befürworten. Ich freue mich auf die neue Anlage.

Fried: Wir haben in den letzten Spielzeiten schon fast das Maximum erreicht. Mit ein bisschen Glück hätte es auch zum ganz großen Wurf reichen können. Jetzt ist die Konkurrenz vielleicht noch stärker als zuvor. Aber ich habe in meiner Karriere eines gelernt: Wenn man lange genug hart arbeitet, wird man irgendwann gewinnen. Wann es allerdings soweit ist, kann man nicht voraussagen.