Borussias Tischtennisspieler Auf der Jagd nach Punkten und Preisgeld

Düsseldorf · Während Anton Källberg in Montpellier gegen die Weltspitze antrat, kämpften Kay Stumper und Borgar Haug in Italien um den Turniersieg – ein Blick auf die Herausforderungen und Unterschiede im internationalen Tischtennis.

Borussias Kay Stumper in Aktion.

Foto: dpa/Liu Xu

Die Borussia-Tischtennisprofis Anton Källberg, Kay Stumper und Borgar Haug verbrachten die vergangene Woche mal wieder hauptsächlich weit entfernt von ihrem Haupt-Arbeitsort Düsseldorf. Auch Dang Qiu hätte die Reise zum Weltranglistenturnier nach Montpellier in Frankreich antreten können, verzichtete aber. „Qiu hat sich entschieden, eine kleine Erholungsphase einzulegen“, eröffnete Borussia-Sprecherin Melanie Berg. „Er ist nicht verletzt, aber es zwickt und zwackt überall.“

Also machte sich lediglich Anton Källberg zu den World Tabletennis (WTT) Champions nach Montpellier auf den Weg, während Stumper und Haug ins italienische Cagliari auf Sizilien zum WTT Feeder-Turnier jetteten.

So unterschiedlich die Himmelsrichtungen sind, so unterschiedlich sind die Leistungsanforderungen an die Spieler und auch die Siegesmotivation in Form von Preisgeldern und Weltranglistenpunkten. Während in Montellier nur die globalen Top-Spieler zugelassen waren, es keine Qualifikationsrunden gab und die Meldeliste bei Weltranglistenposition 41 und Liam Pitchford (England) endete, Jules Roland (WR. 89) hatte die Wildcard des Veranstalters erhalten, begann die Meldeliste in Cagliari mit Yu-An Chang (Taiwan) und Weltranglistenplatz 80. Kein Wunder also, dass die Verlockungen beim WTT-Turnier in Frankreich höher waren als in Italien. Während auf den Triumphator 30 000 US-Dollar Preisgeld und satte 1000 Weltranglistenpunkten warteten, musste sich der Cagliari-Sieger mit 600 Dollar und 125 Punkten bescheiden. Irgendwie spielen die Borussen in einem Team, aber doch in unterschiedlichen Welten.

Und so kam es, dass Källberg für seine beiden Auftritte in Montpellier mit 6500 Dollar und 90 Punkten belohnt wurde. Stumper spielte sich auf Sizilien bis ins Halbfinale durch, musste also fünfmal an die Platte treten, erhielt dafür aber lediglich 260 Dollar und 45 Punkte. Damit wird sich Stumper in der Weltrangliste auf einen Platz um die 110 verbessern.

Für Haug blieb noch weniger aus dem italienischen 22 500 Dollar-Preisgeldtopf übrig, denn für ihn war in der Runde der letzten 16 gegen seinen Vereinskameraden Stumper die Preisgeldjagd beendet. Die 170 Dollar Preisgeld reichen hinten und vorne nicht, um die Reisespesen einzuspielen. Aber die 15 Weltranglistenpunkte dürften Haug in globalen Ranking weiter Auftrieb geben, spielten doch Joao Monteiro (Portugal), Olajide Omotayo (Nigeria) oder Ruibo Chen (China), also die drei Spieler, die direkt vor Haug (WR 98) platziert sind, in der vergangenen Woche kein WTT-Turnier mit.

„Kay müsste mal so ein Feeder-Turnier gewinnen“, fordert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Das Zeug dazu hat er, wie man an der Mannschafts-Vizeweltmeisterschaft 2022 sieht, an der Kay nicht unmaßgeblich beteiligt war.“

So wie Källberg an der Mannschafts-Europameisterschaft 2023 der Schweden und an der Silbermedaille der Skandinavier beim Tischtennis-Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Wie unterschiedlich die Welten sind, in denen sich die Borussen bewegen, bewiesen eben auch die letzten Turnier-Resultate. Källberg unterlag in Montpellier der Weltranglistennummer acht, dem Japaner Tomokazu Harimoto. Der spielte sich bis ins Finale eines der hochkarätigsten Turniere auf dem europäischen Kontinent. Stumper indes musste gegen die Nummer 94 der Weltrangliste, den Franzosen Lilian Bardet, den Schläger strecken.